DER SPRUNG (Ein Kurs in Wundern)




 

 

[Formatierung in Bearbeitung]




Der Sprung - in den erleuchteten Geist
 
 
Ein Handbuch für den fortgeschrittenen Schüler von
Ein Kurs in Wundern
 

Bruder John Joseph

 
 
 
 
Inhalt
 

Kapitel 1

Dieser Brief - Seite 3

 

Kapitel 2

Eine andere Sicht - Seite 5

 

Kapitel 3

ENTWEDER/ODER - Seite 11

 

Kapitel 4

Lektionen, von denen GOTT möchte, dass ich sie lerne. - Seite 15

 

Kapitel 5

Diese Entsagung - Seite 22

 

Kapitel 6

Psychospirituelle Übungen - Seite 25

 

Kapitel 7

Das Licht lehren - Seite 31

 
Anhang

Einige Fragen und Antworten - Seite 34

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Vorwort
 
 

Erleuchtung ist gar keine Veränderung, sondern nur ein Wiedererkennen. Es ist kein Tun ... sondern ein Sein. Ein Sein dessen, was DU und GOTT immer schon seid.

 

Doch du, jetzt, weißt dieses nicht. Sei ehrlich, Bruder. Du fürchtest noch immer zeitweise um das

Wohlergehen deines Körpers - oder des Körpers dessen, den du liebst. Also, bisher kennst du DIESEN ewigen Zustand nicht ohne jeden Zweifel.

Von wo du bist, glaubst du, dass du springen musst - und springen wirst du. Quantum. Des Glaubens. Über den Rand. Es ist alles dasselbe. Ein Sprung vom Wahnsinn der Welt zur Vernunft des SELBST, obwohl es denen, die bleiben, umgekehrt erscheint.

 

Du musst also springen, von nichts zu allem, vom Egoselbst zum CHRISTUSSELBST. Du springst, und dann erkennst du, dass du überhaupt nichts getan hast.

 

Aber jetzt - für diesen Moment in der Zeit, in dem du dich wähnst - springst du.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kapitel Eins
 
Dieser Brief
 
 

Diese Welt, in der du zu leben scheinst, ist nicht dein Zuhause. Und irgendwo in deinem Geist

erkennst du, dass das wahr ist. Eine Erinnerung an Zuhause hört nicht auf, dich heimzusuchen, als

gebe es einen Ort, der dich zur Rückkehr riefe, obschon du weder die Stimme wiedererkennst noch

woran die Stimme dich erinnert. Und dennoch fühlst du dich wie ein Fremder hier. Es ist nichts

Eindeutiges, so dass du mit Bestimmtheit sagen könntest, dass du hier ein Verbannter bist. Da ist

nur ein beharrliches Gefühl, manchmal nicht mehr als ein kleines Pochen ...“ (L.182)

 

Lieber Bruder im Exil,

 

Ich schreibe dir dies, um dich mit weiteren sanften Anweisungen zu versorgen. ER hat dir die

Mittel gegeben, um dein Fortschreiten zu beschleunigen, in dem du von Mensch zu GOTT-Mensch

[from hu-man to God-man] erwachst. Dieser Brief soll dir helfen, die Mittel als das zu akzeptieren,

was sie sind.

Ein Kurs in Wundern ist ein direkter Führer zur Erleuchtung. Seine Botschaft ist, dass du in das

heilige, ewige SELBST erwachen kannst, das du in Wahrheit bist - und dass du das in dieser Lebensspanne tun kannst, wenn du das wählst. Es ist nicht einfach ein Buch oder ein psychospirituelles System. Es ist ein radikales Lehrmittel, dessen einziges Ziel dein spezifisches Erwachen ist. Dies bedeutet, CHRISTUS zu sein - nicht wie CHRISTUS - sondern das voll erwachte, erleuchtete SELBST oder der CHRISTUS. Nenne es bei welchem Namen du auch immer möchtest - Buddha, Jesus, Sri Ramana, SELBST, CHRISTUS. Bezeichne es mit egal welchem Ausdruck - [enlightened, Christed, illumined, wholeminded]. Das ist, wozu der Kurs hier ist, für dich, jetzt. Dieses ist ein Liebesbrief, ein Anleitungsbrief für dich, der nicht länger damit zufrieden ist, Ein Kurs in Wundern in der Art und Weise zu lesen oder zu studieren, wie du es bisher getan hast. Dieser Brief ist für dich, denjenigen, der nicht damit zufrieden ist, hier „im Exil“ zu bleiben. Er ist für dich, den, der willens ist zu springen.

Wie ER uns sagt:

Wir sprechen heute für jeden, der auf dieser Erde wandelt, denn er ist nicht zu Hause. Er wandert

in endloser Suche ungewiss umher, sucht in der Dunkelheit, was er nicht finden kann, und begreift

nicht, was es ist, das er sucht. Er macht sich Tausende von Heimen, doch keines stellt seinen ruhelosen Geist zufrieden. Er versteht nicht, dass er vergeblich baut. Das Zuhause, das er sucht, kann nicht von ihm gemacht sein. Es gibt keinen Ersatz für den HIMMEL. Alles, was er je gemacht hat, war die Hölle.“ (L.182)

 

Dieser Brief ist für dich, der aus der Hölle des Egoselbst in den HIMMEL des erleuchteten Geistes

zu erwachen wünscht - in dieser Lebensspanne. Dies ist für dich, denjenigen, der gewillt ist, dieses

Erwachen vor allem anderen zu wollen.

Bruder, dies kann die Zeit sein, in der du in das erleuchtete SELBST erwachst. Du hast nach einem

kurzen Brief oder Anleitung gefragt, einem zusätzlichen Leitfaden, einem „Wie“, um von hier

herauszugehen. [a „how to“ to proceed from here on out] Du hast nach weiterer Hilfe gefragt. Hier

ist sie. Dies ist sie.

 
 
 
 
 

Das Himmelsreich ist zur Hand ...

 

Das Tao ist unendlich, ewig und immer gegenwärtig ...

 

Der Buddha ist in deiner Handfläche ...

 
 
 

Und aus Ein Kurs in Wundern:

 

Warum auf den HIMMEL warten?

Diejenigen, die suchen, bedecken nur ihre Augen. Das Licht ist jetzt in ihnen. Erleuchtung ist gar

keine Veränderung, sondern nur ein Wiedererkennen.“ (L188)

 

Das alles besagt: dieser spirituelle Pfad, auf dem wir uns befinden, ist nicht wirklich. Die Reise, der

Pfad ist eine Illusion. Was sonst ist der spirituelle Pfad als die Distanz zwischen dem, wo du dich

jetzt zu sein wahrnimmst und GOTT? Die Distanz, die Trennung, ist nur ein Traum.

Ich habe mich jetzt zu dir gesellt, auf deinem imaginären Weg. Ich werde mit dir gehen, doch

werden wir die weniger bereiste Strasse nehmen. Es ist ein direkterer Weg. Er führt hoch hinauf auf

den Hügel, und wendet sich um die Steilwand herum, die Egoselbst genannt wird. Diese Wende

mag sehr konfliktreich, sehr furchterregend erscheinen. Denn sie erreicht genau den Rand von des

Egoselbstes Grenze von sich selbst. [For it comes right up to the edge of egoself’s boundary of

itself] Komm mit mir dorthin, jetzt, während wir zusammen seine sanfte STIMME hören. Komm

mit mir zu diesem Rand. Und spring.

Ich werde mit dir gehen.

Hinüber ...

 
 
 
 
 

Erfahrung muss kommen, um das Wort zu ergänzen.“

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kapitel Zwei
 
Eine andere Sicht
 
 

„Tu einfach dies: Sei still, und lege alle Gedanken darüber, was du bist und was GOTT ist, weg,

alle Konzepte über die Welt, die du gelernt hast, alle Bilder, die du von dir selber hast. Mach deinen Geist von allem leer, was er für wahr oder falsch, gut oder schlecht hält, von jedem Gedanken, den er als würdig beurteilt, und allen Vorstellungen, deren er sich schämt. Halte an nichts fest. Bringe nicht einen Gedanken mit, den die Vergangenheit gelehrt hat, noch eine Überzeugung, die du gelernt hast von irgend etwas. Vergiss diese Welt, vergiss diesen Kurs, und komm mit völlig leeren Händen ...“ (L.189)

 
 

Wer ist der Kurs?

 

Beachte, dass wir nicht fragen, was der Kurs ist, sondern wer. Die Antwort auf ‘Was ist der Kurs’

würde etwas sein wie ‘ein Buch oder ein psychospirituelles Denksystem, etc. ...’ Aber die Antwort

auf die Frage ‘Wer ist der Kurs’ gibt einem eine Unterbrechung. Es ist innerhalb dieser Unterbrechung - dieser Frage nach der Identität - wo wir beginnen müssen.

Wie wichtig es ist, hier zu beginnen, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Dieses ist keine

konzeptionelle Übung. Es ist eine Wende in deinem gesamten Wahrnehmungsmechanismus, falls

du „die Ohren hast, zu hören.“ Dieses ist ein buchstäbliches Wunder. Also bitte - pass auf. Es ist

entscheidend, dass du hier mit diesem beginnst - und dass du die vollständige Wirkung dessen

innerhalb von dir selbst erfährst.

Wir werden diese Frage ‘wer ist’ sogar noch direkter, noch anwendbarer auf genau diesen Moment

machen. Es ist eine Übung hinein in die Wahrheit. Dieses ist kein konzeptionelles Spiel. Es ist ein

Hineingehen in das, was der Kurs „Vernunft“ nennt - die Gedanken der Wahrheit. Unsere Absicht

hier ist, eine Erfahrung der Wahrheit hervorzubringen - nicht nur das konzeptionelle Verständnis

davon. Lass uns fortfahren, zusammen, vorsichtig.

(Dies ist wichtig - du musst diese Wahrheit erfahren, bevor du weitermachst. Mach dieses wieder

und wieder, bis du es erfährst. Lies es langsam. Komme wirklich dahin, diese Singularität zu wissen und zu erfahren.)

Wir beginnen mit dieser Frage -

‘Wer ist diese Stimme, die du innerhalb deiner Gedanken genau jetzt hörst, genau hier, während du

diese Worte auf dieser Seite liest?’

Stop. Schließe deine Augen. Und dann frage dich selbst: ‘Wessen Stimme ist es, die ich, genau

jetzt, in meinem Geist höre?’

Nun öffne deine Augen. Während du diese Worte auf dieser Seite liest - während deine Augen diese Zeile erfassen ... hörst du diese kleine Stimme innerhalb deiner Gedanken. Ist es nicht dieselbe Stimme wie zuvor, als du deine Augen geschlossen hattest?

Mach dies noch einmal. Experimentiere. Fühle um dich herum, während du diese Stimme hörst.

Untersuche es. Ist es nicht eine konstante, singuläre Stimme?

So, wer ist diese Stimme?

Mein Bruder, obwohl es verführerisch sein mag, zu glauben, dass diese Stimme Bruder John ist, ein

Lehrer, oder ein Mönch, oder vielleicht ein Freund oder was immer, hier ist die simple Art, wie es

ist: In diesem Moment, in deinen Gedanken, während du diese Worte liest, existiere ‘ich’ nur in

deinem Geist.

 
 

Versuche, ‘mich’ genau jetzt, in diesem Augenblick, zu lokalisieren. Alles dieses, das du als ‘mich’

lokalisierst, als diese Stimme, die du jetzt hörst durch die Form dieses Buches und dieser Worte auf

dieser Seite - all dieses - ist wo lokalisiert? Antwort: Innerhalb deiner Gedanken, innerhalb deines

Geistes, genau jetzt. So, das ist, wo ich zu finden bin. Bitte übernimm Verantwortung hierfür. So,

ich bin also diese Stimme innerhalb deines Geistes in exakt diesem Moment.

Und, wenn ich in deinem Geist bin, wer bin ich?

Beachte, dass dies kein konzeptionelles Spiel ist, sondern ein grundlegendes Akzeptieren von Verantwortung, etwas, das ‘spirituelle Reife’ genannt werden könnte. Überspringe dies nicht. Du musst es innerhalb deiner selbst erfahren.

Hier ist, weshalb:

Was das Ego normalerweise tut, ist, die Verantwortung für Gedanken nach außen zu projizieren.

Mit anderen Worten, das Egoselbst würde sagen: ‘Nein, diese Stimme, die ich in meinem Kopf

höre, während ich lese, ist ein Faksimile der Worte, die von jemand „anderem“ in der Welt da

draußen geschrieben worden sind.’ Gleichfalls projiziert das Egoselbst alle Verantwortung dafür,

die Welt gemacht zu haben, auf diese „anderen“, die außerhalb seiner selbst existieren. ‘Sie haben

es mir angetan; ich bin ein Opfer der Umstände (GOTT hat es mir angetan); es ist der Fehler der

Gesellschaft; der Fehler meiner Eltern; meine Tante hat Krebs, aber ich nicht; zwanzigtausend

Menschen verhungern jeden Tag, aber zumindest habe ich (und meine Familie) Nahrung.’ Dies

alles ist die Erklärung des Egoselbst, dass ‘die Welt da draußen wirklich ist und entsprechend

behandelt werden muss.’ Und so erzählt dir das Egoselbst: ‘Diese Stimme, die du jetzt hörst, ist

nicht deine, noch deine Verantwortung; denn es ist die Stimme von einem „anderen“, der einen von

dir getrennten Körper/Geist bewohnt.’

Dieses Akzeptieren - das Akzeptieren der Verantwortung, dass all dies von deinem Geist ist - ist die Hauptdirektive des Kurs. Es ist das Akzeptieren der Sühne. Ich bin EINS mit allem, das ist; es

stammt alles von meinem singulären Geist. Und, mein Bruder, dieses Akzeptieren ist eine Erfahrung.

So, lass uns hier wiederfinden, mit diesem: Wo ist diese Stimme? Projiziere nicht diese Verantwortung nach außen und glaube, dass ‘ich’ dieses Buch bin. Diese Buch ist nichts anderes als deine nach außen projizierte Gedankenform in dem Versuch, die Verantwortung für diese Stimme zu verleugnen. Tue das nicht mehr! Ich bin nicht hier draußen in einem Buch, wie es das Egoselbst dich glauben machen möchte. Ich bin du. Stop. Und, innerhalb deiner Gedanken, mache jetzt diese Übung hinein in die WAHRHEIT. Finde den Beweis hierfür in deiner eigenen Erfahrung, in dem, was jenseits der Worte und Konzepte ist. Dieses Buch ist nicht wirklich. Es ist nur die falsche ‘Übereinkunft’ [convention] des Traumes. Genau jetzt glaubst du, dass du dieses Buch benötigst, um diese Stimme zu hören - und das ist okay. Die Zeit wird kommen, zu der dieses Buch nicht länger notwendig erscheinen wird (wenn kein Buch notwendig erscheinen wird). Aber kehre zurück zu der Erfahrung der WAHRHEIT. Schließe deine Augen und frage: ‘Wo ist diese Stimme?’ Ich existiere - ich bin - von deinem Geiste. Aus deinen Gedanken. Aus deinem Geist. Aus dir. Ich kann nur du sein. Diese Stimme - welche ich bin [who I am] - ist nur du.

Nun, Bruder, schlussfolgere daraus, welche Stimme die Worte spricht, die in Ein Kurs In Wundern

zu finden sind. Wo existiert diese Stimme?

Wer sagt dies? -

Doch können Geister nicht getrennt sein. Dieses andere Selbst ist sich dessen vollkommen bewusst. Und so begreift es, dass Wunder nicht den Geist eines anderen beeinflussen, sondern nur den eigenen. ... Es gibt keinen anderen.“ (T.S.458)

Wessen Stimme sagt dies, genau hier, genau jetzt? Deine tut das. „Da ist kein anderer“. Dieses ist

alles in deinem Geist jetzt. All dieses bist du. Ein Liebesbrief von DIR, erwacht, - dem Christus

jenseits dieser Zeit/Raum-Konfiguration - geschrieben an dich, während du dich genau jetzt innerhalb dieser Raum/Zeit-Welt erfährst.

Höre für einen Moment auf, dies zu lesen. Geh und nimm das Buch Ein Kurs In Wundern zur Hand

und lies ein paar Zeilen. Frage dich selbst: „Wo ist diese Stimme, die ich zu mir sprechen höre,

wenn nicht innerhalb meiner eigenen Gedanken?“ Gebrauche Vernunft. Diese Stimme kann nur

von dir sein. Ich bin du.

Glaube das nicht, was das Ego nach außen projiziert. Lass dieses Buch einfach sein. Lass die Körper und die Welt sein. Lass den Traum sein. Bleibe bei der Erfahrung der WAHRHEIT. Der Schlüssel zum HIMMELSREICH ist in dir. Lass nicht zu, dass dein Glauben nach außen in die Projektionen des Egos gezogen wird. Dies alles ist nur dein träumender Geist. Bleibe hier bei deiner Quelle für eine Weile.

Glaube, Wahrnehmung und Überzeugung können falsch eingesetzt werden und den Bedürfnissen

des großen Täuschers genauso dienen wie der Wahrheit. Doch hat Vernunft in der Verrücktheit

überhaupt keinen Platz, noch lässt sie sich anpassen, damit sie deren Zweck entspricht.“ (T.S.459)

Einst hast du geglaubt, dass die Welt ‘da draußen’ getrennt und wirklich sei. Aber die Vernunft hat

dir enthüllt, dass dies nur deinem Geist entsprungen ist. Gebrauche Vernunft: Wer ist diese Stimme?

„Der Teil des Geistes, in welchem die Vernunft liegt, wurde durch deinen Willen, vereint mit dem

WILLEN deines Vaters, dem Aufheben des Wahnsinns hingegeben.“ (T.S.459)

So...

Du siehst, Bruder, ein Teil des Problems war, dass wir den Kurs aus der Sichtweise der Welt von

‘was ist’ [ from the world-based view of ‘what is’] betrachtet haben. Die spirituell begründete

Sichtweise von „wer ist“ ist es, wo das Wunder liegt.

Das Egoselbst besteht darauf, dass der Kurs ein theoretisches Denksystem und somit konzeptionell

ist. Der „Kurs“, behauptet das Ego, ist das blaugoldene Buch mit dem Titel Ein Kurs in Wundern.

Aber wieder und wieder sagt uns der Kurs, „er“ sei eine Erfahrung [experiential]. Er ist ein „Wer“,

nicht ein „Was“.

Wer ist er also?

Antwort: Er ist du.

Der Kurs selbst ist alles von dir. Er ist der schlafende ebenso wie der ERWACHTE CHRISTUS. Er

ist die Unrichtigkeit des Traumes ebenso wie der HEILIGE AUGENBLICK. Er ist die Welt. Er ist

der SOHN GOTTES, der fehlgeleitet ist und sich verloren glaubt. Er ist die Offenbarung, dass das,

was ‘ich’ selbst zu sein glaubte, nicht wirklich ist - und der SOHN GOTTES ist wirklich. Aber er

ist nicht alle dies getrennten Ereignisse oder Dinge; er ist die Erfahrung, wie alles dieses (oder,

besser gesagt, alles du) GANZ wird. [it is the experience of all this (or, better put, of all you)

getting Whole.] Und daher schließt das auch diese Stimme ein. Es schließt alles von dir ein - all das

ist in deinem Geist.

Also ist der „Kurs“ - im Gegensatz zu den Büchern mit dem Titel Ein Kurs In Wundern - die

gesamte Trennungsmisere auf dem Weg zurück zur Ganzheit. Er ist du. Der Kurs ist die Erfahrung

deiner Heimkehr. Er ist dein Wiedererkennen DESSEN, DER du bist.

Der Kurs ist ein Wer - und dieser Wer bist du, zu DIR kommend [you coming to You]. Er ist die

Erfahrung deiner Erleuchtung.

 
 

Das heilige SELBST - EINS mit GOTT – Erleuchtung

 
 

In der Einleitung zur fünften Wiederholung des Übungsbuches sagt ER uns, es gebe ein „heiliges

SELBST, ... DAS wir miteinander teilen und DAS wieder zu erkennen wir uns nun vorbereiten ...

Dieses SELBST allein kennt die Liebe. Dieses SELBST allein ist vollkommen beständig in SEINEN

Gedanken ... und weicht niemals von seinem konstanten Zustand der Einheit mit SEINEM VATER

und SICH SELBER ab.“ (Ü.S.329)

Die Kenntnis dieses ewigen SELBST, das Wiedererkennen des „Ich bin dieses SELBST“ ist das einzige Ziel dieses Kurs. Es ist klar und einfach; lass nichts anderes dieses einzige, allumfassende Ziel deines Kurses hier verwirren oder komplizieren - das Ziel deiner Erfahrung hier. Höre dieses, jetzt:

Dieses SELBST allein kennt die Liebe. ... DIES ist es, WAS am Ende dieser Reise auf uns wartet.

Jeder Schritt, den wir tun, bringt uns ein wenig näher. Diese Wiederholung wird die Zeit unmessbar verkürzen, wenn wir uns vor Augen halten, dass DIESES unser Ziel bleibt, und während wir üben, ist es DIES, DEM wir uns nähern. Wir wollen unsere Herzen aus dem Staub zum Leben erheben, wenn wir uns daran erinnern, dass DIESES uns versprochen ist und dass dieser Kurs gesandt ist, uns den Weg des Lichtes zu eröffnen und uns Schritt für Schritt die Rückkehr zum ewigen SELBST zu lehren, DAS wir verloren zu haben glaubten.“ (Ü.S.329f)

 

Zu diesem SELBST „zurückkehren“ heißt aus dieser „Halluzination“ des Egoselbstes in die Wirklichkeit GOTTES (auch GOTTES REICH oder HIMMEL genannt) zu erwachen. Dieses ist entscheidend - erwacht zu sein und doch noch hier in dieser Welt bedeutet, erleuchtet zu sein [a God- Self Realized being]. Es bedeutet, wie Jesus im Neuen Testament sagt, in der Welt, aber nicht von ihr zu sein.

 

Das Ziel dieses Kurses ist, die Blockaden vor deinem Bewusstsein des erleuchteten Geistes zu

entfernen. „“Warum auf den HIMMEL warten? Diejenigen, die suchen, bedecken nur ihre Augen.

Das Licht ist jetzt in ihnen. Erleuchtung ist gar keine Veränderung, sondern nur ein Wiedererkennen.“ (L.188)

Das Ziel des Kurses ist für dich, spezifisch und individuell, dein erleuchtetes SELBST

in dieser Lebensspanne zu erkennen. Warum warten? Das ist das „Beschleunigen“, von dem der

Kurs spricht. Du kannst in dieser Lebensspanne erwachen. Dieser Kurs ist die Abkürzung.

Und es ist nichts Unehrenhaftes an einer Abkürzung. Ein Abkürzung spart lediglich Zeit ein -

eliminiert die unnötige, sich wiederholende Angst der ‘langsam-Zeit’-Evolution [angst of slowtime

evolution]. Sie spart Zeit und rettet so die Welt vor ihrem selbstverursachten Leid. Nebenbei,

die Abkürzung zu benutzen ist deine festgelegte Funktion.

 

Doch es ist alles eine Frage der Zeit. Am Ende wird jeder antworten, aber das Ende kann noch

sehr, sehr weit entfernt sein. Aus diesem Grunde wurde der Plan der Lehrer eingesetzt. Ihre Funktion ist es, Zeit einzusparen. ... Denn die Zeit liegt in ihren Händen. Diese Wahl haben sie getroffen, und sie ist ihnen gegeben.“ (H.S.3f)

 

So, Lehrer GOTTES, bleibe bei deines VATERS Plan und gehe diese Abkürzung. Es ist ein sanftes

Joch, die Last ist leicht. Es funktioniert - das ist das Versprechen.

Und wisse, dass du bereit bist, diesen Schnellpfad zu nehmen. Das muss so sein, denn hier bist du,

mit UNS.

 
 

Erfahrung versus Lernmittel - das wegwerfbare Lernmittel

 
 

Dies ist kein Kurs in philosophischer Spekulation, noch befasst er sich mit einer präzisen Terminologie.

Er befasst sich nur mit der Sühne oder der Berichtigung der Wahrnehmung. ... Eine universelle

Erfahrung (erleuchtete Wahrnehmung) ist nicht nur möglich, sondern nötig. Diese Erfahrung

ist es, auf die dieser Kurs abzielt. Nur hier wird Beständigkeit möglich, weil nur hier die

Ungewissheit endet. ... Doch es gibt keine Antwort, nur eine Erfahrung. Suche nur diese, und lass

dich nicht von der Theologie aufhalten.“ (H.S.75)

Nichts hier in dieser Welt ist wirklich - und das schließt die drei Bände, genannt Ein Kurs in Wundern,

ein. Das schließt alles hier ein - besonders „wer“ du fälschlicherweise zu sein glaubst.

Das Egoselbst hat ein Problem mit der obigen Feststellung. Das Egoselbst liebt es, die ‘Fakten’ der

Welt zu betrachten. (Lass uns für unsere Zwecke zwischen weltlichen ‘Fakten’ und der „WAHRHEIT“

GOTTES unterscheiden.) Es ist ein Fakt, dass diese Worte auf Papier gedruckt sind und in

ein Buch gebunden sind. Es ist ein Fakt, dass täglich Leute sterben. Es ist ein Fakt, dass es unterschiedliche

Ebenen von Bewusstsein in der Welt gibt. Und, da stimmt diese Stimme zu: all dies

sind ‘Fakten’ in der Welt. Und doch, Bruder, sie sind nicht wirklich. In GOTTES Augen existieren

sie nicht. Dies ist, natürlich, die zentrale Voraussetzung von Ein Kurs in Wundern - die am meisten

ignorierte. Sie ist einfach zu unpraktisch, insoweit es sich um das alltägliche Leben in der Welt

handelt. Für das Egoselbst ist diese Wahrheit völlig unerträglich.

Aber lass uns dem Egoselbst so viel zugestehen: Okay, obwohl diese Ereignisse und Umstände im

metaphysischen Sinne nicht wahr sein mögen, sind sie ‘Fakten’ innerhalb der Illusion, ‘Fakten’

innerhalb des Traums. Und so ist Ein Kurs in Wundern ein Fakt innerhalb des Traumes. Ja.

Aber - hier ist der springende Punkt. Da Ein Kurs in Wundern innerhalb des Traumes ist, ist sein

einziger Zweck, daraus erwacht zu sein.

Ein Kurs in Wundern, seine Lektionen und Lehren, sind nur Mittel mit einer eingebauten Überalterung.

Das Ziel ist die Erkenntnis jenes unerklärbaren SELBSTES, das jenseits der Lehrmittel des

Kurses liegt. Das Ziel ist, zu erwachen und den Traum zu „beenden“ - was das Beenden von Ein

Kurs in Wundern einschließt.

Wohin führt all dies? Hierhin: Alles hier ist ein Lehrmittel, um dich zum Erwachen zu führen. Ein

Kurs in Wundern ist nichts als ein wegwerfbares Lehrmittel - wenngleich, zugegeben, er dein speziell

gewähltes Mittel ist, hier, um dein spezifisches Erwachen zu beschleunigen. Insofern ist er ein

radikales Lehrmittel. Und, wie du später in diesem Brief sehen wirst, verlangt er einige sehr radikale

Verpflichtungen (radikal für das Egoselbst, vollkommen „natürlich“ für das CHRISTUSSELBST).

Nochmals, höre auf „Wiederholung 5“:

Doch sind die Worte nichts als Hilfen und sollen ... nur dazu verwendet werden, den Geist, falls

nötig, zu seinem Ziel zurückzurufen. Wir setzen Glauben in die Erfahrung, die von der Übung

kommt, nicht in die Mittel, die wir verwenden. (das Übungs- oder Textbuch). Wir warten auf die

Erfahrung und begreifen, dass Überzeugungskraft nur hierin liegen kann. Wir wenden die Worte an

und versuchen immer wieder, über sie hinaus zu ihrer Bedeutung zu gelangen, die weit jenseits

ihres Klanges liegt. Der Klang wird schwächer und verschwindet, wenn wir der QUELLE der

Bedeutung näherkommen. Hier ist es, dass wir Ruhe finden.“ (Ü.S.331)

Die Mittel sind disponibel, sind nichts in Wahrheit. Nur die Erfahrung ganzheitlicher Wahrnehmung

- ein heiliger Augenblick - ist wahr.

Was glaubst du, was „heilige Augenblicke“ sind, wenn nicht momentanes Aufblitzen des erleuchteten

Geistes? „Erfahrung muss kommen, um das Wort zu ergänzen“.

Sei nicht darum besorgt, wie Ein Kurs in Wundern von der großen Menge der Christenheit jetzt

oder in hundert Jahren akzeptiert werden wird; sei nicht besorgt darum, eine Studiengruppe zu

gründen; sei nicht besorgt um irgendeines dieser „Mittel“ - aber erwache für dich selbst! Das Mittel

„real“ zu machen ist das Problem. Es ist alles wegwerfbar! Das ist der ganze Punkt.

Der spirituelle Pfad ist ein imaginärer Pfad - er ist die imaginäre Distanz zwischen dir jetzt und

Zuhause (GOTT). In Wahrheit gibt es keine Distanz. Keinen Weg. „Warum auf den HIMMEL warten?

Diejenigen, die suchen, bedecken nur ihre Augen. Das Licht ist jetzt in ihnen. Erleuchtung ist

gar keine Veränderung, sondern nur ein Wiedererkennen.“ (L.188)

Mache die Lehrmittel oder den imaginären Pfad nicht wirklich. Sie sind ‘bloße Fakten’ in deinem Traum.

Sie sind für die Sühne [Atonement] zu benutzen, nichts mehr. Sie müssen übersehen werden. „Den

Irrtum selbst zu studieren führt nicht zu seiner Berichtigung, wenn dir das Übersehen des Irrtums wahrhaftig

gelingen soll. Und es ist genau dieser Prozess des Übersehens, auf den dieser Kurs abzielt.“

Dieses wird schön verbildlicht in einer berühmten östlichen Lehrgeschichte. Der Meister und sein

Schüler stehen zusammen unter der Abendsonne. Der Meister zeigt, wieder und wieder, zum Mond

über ihnen. Der Mond ist die Erleuchtung, die Erfahrung des erwachten Geistes. Unaufhörlich

weist er den Schüler auf das Ziel hin. Aber der Schüler sieht nicht hin. Der Schüler schaut nicht

über des Meisters zeigende Hand hinaus. Stattdessen beschäftigt er sich damit, des Meisters Arm

zu studieren, die Stellung seiner Hand, die Finger, undsoweiter. In der Lehrgeschichte gelangt der

Schüler niemals über seines Meisters Mechanismus des Zeigens hinaus. Der Weg, der Mechanismus

oder das Lehrmittel sind nicht das Ziel. Sie sind, in Wahrheit, Teil dessen, was überwunden

werden muss, um das Ziel zu erreichen. Nochmals: „Wir setzen Glauben in die Erfahrung, die von

der Übung kommt, nicht in die Mittel, die wir verwenden. Wir warten auf die Erfahrung und begreifen,

dass Überzeugungskraft nur hierin liegen kann. Wir wenden die Worte an und versuchen immer

wieder, über sie hinaus zu ihrer Bedeutung zu gelangen, die weit jenseits ihres Klanges liegt.

Der Klang wird schwächer und verschwindet, wenn wir der QUELLE der Bedeutung näherkommen.

HIER ist es, dass wir Ruhe finden.“ (Ü.S.331)

Die Funktion dieses Briefes

Die Funktion dieses Briefes ist es, dich zum Scheitelpunkt dieses Sprunges zu führen. Der Sprung ist da,

wo du den zeigenden Finger übersiehst und das Leuchten des Mondes selbst erfährst. Jetzt magst du

viele Fragen über die weltlichen ‘Fakten des Lebens’ haben und die Versprechen dessen, was der CHRISTUS

‘ewiges Leben’ nennt. Du magst den Konflikt fühlen, beides zum Funktionieren zu bringen. Für

diesen Moment ist das okay. Ich biete keine Antwort an. Es gibt keine Antwort. „Das Ego wird viele

Antworten verlangen ... zu denen Antwort unmöglich ist.“ Es gibt nur eine Erfahrung. Und diese Erfahrung

ist das Zusammenbringen der getrennten Erscheinung von ‘Fakten’ in die GANZE WAHRHEIT,

die jenseits jeglicher Beschreibung liegt. Das Zusammenbringen kann nur hier in dieser Welt geschehen.

Dieses Zusammenbringen ist dein Zweck hier. Es wird bei vielen Namen genannt: „Vergebung, Erlösung,

Sühne, wahre Wahrnehmung“, alles ist eins. Es ist nichts anderes als die Erkenntnis deines erleuchteten

Geistes. Es ist du als der CHRISTUS, hier in der Welt. Es ist der Kurs, in den du dich

eingeschrieben hast.

Das „Wunder“ - der Wechsel in der Wahrnehmung von begrenztem, Egoselbst-fundiertem Sehen

zu ERLEUCHTETER, GANZER CHRISTUS-fundierter Schau - ist eine Sache der Erfahrung.

Keine Antwort in Konzepten oder Symbolen, nur ein Heiliger Augenblick des ERLEUCHTETEN

GEISTES.

Komm jetzt mit mir, für die letzten paar Schritte entlang des imaginären Pfades. Er wird uns zu drei

entscheidenden Lektionen des Übungsbuches bringen. Und dort wird sich der Pfad wenden an der

Spitze einer Steilwand, genannt Egoselbst. Diese Wende mag sehr konfliktvoll erscheinen, sehr

beängstigend. Denn es geht genau hinauf bis an die Klippe an der Grenze des Egoselbst um sich

selbst. Das ist der höchste Punkt entlang der Klippe. Komm mit mir dorthin, jetzt, da wir zusammen

die Wahrheit hören jenseits der Worte dieser drei Übungen. Komm mit mir zu dieser Wende.

Und während du die Worte hörst und die Gegenwart in diesen drei Lektionen fühlst, frage: ‘Wer ist

diese STIMME, wenn nicht ich selbst? Wer bin ich, wenn nicht ER?’

Und springe.

In das Einssein ...

Es sind nur die wenigen ersten Schritte auf dem richtigen Weg, die schwierig erscheinen, denn du

hast gewählt, obwohl du noch glauben magst, dass du zurückgehen und eine andere Wahl treffen

kannst. Dies ist nicht so.

Kapitel Drei
ENTWEDER/ODER

„Du kannst nicht die Welt sehen und GOTT erkennen. Nur eins ist wahr.“ (T.S.148)

ENTWEDER /ODER. Entweder dies oder das, aber dazwischen ist kein Kompromiss möglich.

„Es gibt keinen Kompromiss.“

Die WAHRHEIT ist immer kompromisslos gewesen. Durch ihre bloße Natur, die WAHRHEIT zu

sein, muss sie kompromisslos sein. Denn die WAHRHEIT ist WAHR, und nur die WAHRHEIT

kann WAHR sein. Es ist hier, wo die WAHRHEIT mit Feuer gleichgesetzt worden ist. Ihre

kompromisslose Natur wird das Unwahre in Flammen aufgehen lassen. Dies ist nicht etwas, was

die besänftigende, zu Kompromissen bereite Stimme des Egoselbst dich gern hören lassen möchte.

Diese im Egoselbst liegende Stimme schätzt die unleidenschaftliche, kontrollierte Ego-Sprache

des kompromissbereiten Konsens. Das Egoselbst wird mitfühlend erscheinen: ‘Es gibt keine Notwendigkeit

für drastische Maßnahmen, keine Notwendigkeit für radikale Veränderungen.’ Was

dasselbe heißt wie ‘es gibt keine Notwendigkeit für die ENTWEDER/ODER- Verpflichtung.’ Kein

Feuer.

Und schließlich wird das ENTWEDER/ODER als einfach zu fanatisch aufgegeben werden - als

einfach zu unrealistisch, als dass normale, durchschnittliche ‘Leute’ es erreichen könnten. WAHRHEIT,

Erleuchtung, CHRISTUSSCHAFT: diese Sachen sind für ‘andere’ und nicht für durchschnittliche,

lumpige menschliche Wesen wie ‘wir’. Derart ist der Anspruch des Egoselbst an sich selbst.

‘Bleib bei mir’ sagt diese ängstliche Stimme zu sich selbst, ‘Bitte bleib innerhalb des eingesperrten

Gedankens des begrenzten Egoselbst, des Menschenselbst. Das heilige SELBST eines Buddha,

oder eines Jesus CHRISTUS, oder eines Sri Ramana, etc., etc., ist nicht deins. Du bist, nach wie

vor, nur ein Mensch.’ Dies ist der jämmerliche Witz, den das Egoselbst sich selbst erzählt. ‘Ich bin,

trotz allem, nur ein Mensch.’ Dies ist die LÜGE. Und die ganze Welt strengt sich an, diese LÜGE

zur Wahrheit zu erklären. Die Verbannten hier bestehen darauf, ihr wahres Selbst sei dieser menschliche

Körper und diese menschliche Persönlichkeit, dieser ‘natürliche Mensch’. Aber, die gute

Nachricht ist: Es ist nicht wahr. Du bist nicht das.

Schau auf die Wahrheit, die jede Weisheitslehre immer erzählt hat: Du bist nicht das menschliche

Egoselbst. Du bist nicht dieses weltliche Wesen. Die WAHRHEIT „akzeptiert keine gespaltene

Identität, noch versucht sie, gegensätzliche Faktoren zu Einheit zusammenzuweben.“ Gegenüber

der Welt deines Egoselbst proklamieren alle Schriften kompromisslos: ‘Nicht dies! Nicht dieses

Selbst, nicht diese kleine Welt des Egoselbst!’

Teilerleuchtet? Selbstehrlichkeit in deinem Glauben

Hier ist, was du vielleicht nicht gerne hörst, Bruder: Du, wie du jetzt konfiguriert bist, weißt nicht,

was LICHT ist. Du magst denken, dass du weißt, was LICHT ist; du magst sogar behaupten, dass

du mit dem LICHT arbeitest oder es siehst oder fühlst. Aber, um ehrlich zu sein, du weißt nicht,

was LICHT ist. Denn wenn du das LICHT wahrhaft kennen würdest, es vollkommen kennen würdest

(welches die einzige Art ist, es zu kennen), wärest du dir vollkommen gewahr, dass du der

ERLEUCHTETE bist. Dieses Wissen ist kein Verstehen, sondern eine Erfahrung. „Vergiss diesen

Kurs ...“ Für jetzt ist alles, was wir verlangen, Selbstehrlichkeit. Zitiere dir nicht selbst wieder die

Slogans wie „Ich bin der HEILIGE SOHN GOTTES SELBST“. Sei ehrlich damit, wo du mit deinen

Gedanken in deinem Geist bist. Du kennst dich selbst nicht, jetzt, als das Licht der Welt, als der

CHRISTUS.

Beobachte, wie die Kompromisse schließende Stimme des Egoselbst funktioniert. Sie wird behaupten:

‘Aber ich weiß doch, dass ich eins bin mit GOTT und meinen Brüdern; ich weiß, dass ich

in Wahrheit der CHRISTUS bin’.

Aber wirklich, Bruder? Kennst du wirklich deine Singularität mit GOTT? Mit kennen meine ich,

kennst du DIESE WAHRHEIT als eine Erfahrung - ähnlich der Weise, wie du einen engen Freund

kennen“ würdest? Die Frage ist nicht: ‘Verstehst du das Konzept des EINs-in-GOTT’. Weit entfernt.

Obwohl du das Konzept gut verstehen magst, kennst du DEINE WAHRHEIT als

EWIGdauernd? Selbstehrlichkeit ist entscheidend. Das Egoselbst wird lügen. Du kannst nicht teilweise

wissen und teilweise nicht wissen. „Es gibt keinen Kompromiss“. Dies ist das ENTWEDER/

ODER.

Kennst du dein Einssein? Lass uns ehrlich sein, und finde es heraus.

Niemand kann Illusionen entkommen, wenn er sie nicht anschaut, denn nicht schauen ist die Art,

wie sie geschützt werden.“

Hier ist die Übung zur Selbstbefragung:

Stell die Frage an deine Gedanken: „Fühle ich jemals Furcht vor Tod oder Krankheit - falls nicht für

mein persönliches Selbst, dann für jemanden, den ich liebe?“

Zum Beispiel, wenn jemand, den du liebst, noch immer nicht nach Hause gekommen ist und es

dafür keine andere Erklärung gibt, und vielleicht Stunden vergehen, und das Wetter ist gefährlich,

bist du ein kleines bisschen besorgt? Über seine Sicherheit, sein Wohlergehen? Der

CHRISTUSBEWUSSTE [Christed One] ist niemals besorgt über Sicherheit oder Wohlergehen,

denn er kennt die Ganzheit von „des VATERS REICH“. Das physische Überleben des Körpers

innerhalb weltlichen Lebens ist ein schallender Witz für den CHRISTUS. Dies ist kompromisslos.

Höre IHM zu: Der CHRISTUS „...lacht genauso über Schmerz und Verlust, Krankheit und Gram,

über Armut, Verhungern und den Tod. Er begreift, dass Opfern die eine Idee bleibt, die hinter ihnen

allen steht, und in seinem sanften Lachen sind sie geheilt.“ (L.187)

Ist dies dein Geisteszustand zu jeder Zeit? Wenn du jemals in Angst oder Sorge bist über die Möglichkeit,

dass jemand, den du liebst, verletzt oder verwundet oder getötet werden könnte, weißt du

nicht, dass du EINS mit GOTT bist. Da kann es keinen Kompromiss geben.

Die harten Lehren hören

Dies sind einige der „harten Lehren“. Deine Existenz als Egoselbst wird bestenfalls mit hohem

Alter und Tod enden. Den akzeptablen Standard auf „Erleuchtung“ festzulegen ist kompromisslos,

gelinde gesagt. Und dennoch: „hier ist der Satz, der eines Tages jede Arroganz von jedem Geist

nehmen wird. Hier ist der Gedanke wahrer Demut...“ (L.186) Akzeptiere deine Funktion - erwache

in dieser Lebensspanne. Weniger als dies ist Arroganz.

Die kompromisslose Botschaft, die du jetzt von dieser Stimme hörst ist, dass „du“ nicht durch eine

weitere Episode physischen Todes zu gehen brauchst, hier. Du kannst innerhalb dieses Lebens

erleuchtet sein, wenn du dich so entscheidest. Und die Entscheidung, zu erwachen, beginnt mit

radikaler Selbstehrlichkeit. Das Egoselbst wird alles tun, um dich von dieser grundlegenden Verpflichtung

abzuhalten. Für das Egoselbst erscheint solche Selbstehrlichkeit als Tod. (Und, wahrhaftig,

für das Egoselbst ist es der Tod. Der ganze Punkt der Erfahrung ist der Tod des falschen

getrennt-von-GOTT-Konstrukts und das gleichzeitige Hervortreten der immer schon gegenwärtigen

GOTTSELBST-Realität.)

Bruder, vielleicht hast du bemerkt, dass dieser Brief bis hierher einer der „Vorbereitung“ oder besser

der „Purifikation“ gewesen ist. Wie uns der Kurs sagt, hat „jedermann das Anrecht auf Wunder,

doch zuvor ist Läuterung notwendig“. Dieser Brief führt dich „Schritt für Schritt“ in eine andere

Denkstruktur, in ein Ego-Gefüge, in welchem du die „Ohren, zu hören“ haben wirst. Dies ist ein

Läuterungsprozess - eine Läuterung des Denkens. Es ist eine direkte Einladung in die Selbstehrlichkeit.

Du übernimmst Verantwortung dafür, dass diese Stimme innerhalb deines Geistes ist,

und an keinem anderen Ort. Du übernimmst Verantwortung dafür, kompromisslos zu sein, und

hörst nicht auf das selbstzufriedene Ego-Gerede. Es ist alles Läuterung. Es ist die Vorbereitung für

die drei Lektionen, die bevorstehen. Bitte überspringe nicht einen einzigen Teil dieser Läuterung.

Bleibe hier für eine Weile, falls notwendig. Oder geh alles noch mal durch und komm wieder. Aber

die „Läuterung ist zuerst notwendig.“ Dies ist unvermeidlich.

Der Ruf nach Hilfe

Ob bewusst oder nicht, es war ein Ruf nach Hilfe, der deine Aufmerksamkeit auf den Kurs lenkte.

Es musste einfach einen anderen Weg zu leben geben als den Weg, den du bis dahin erfahren hast.

Es musste einfach „mehr“ im Leben geben. Das Leben, wie es zu sein schien, war intolerabel

geworden. Und du fragtest nach Hilfe. Deine Begegnung mit dem Kurs war nicht zufällig. Du

magst dich sogar exakt daran erinnern, wann du um Hilfe gebeten hast. Aber, falls nicht, das bedeutet

nichts. Was wichtig ist, ist, dass du das Bewusstsein der Erfahrung des Kurs genau hier, genau

jetzt hast. So. Wohin befördert dich das? Wo bist du, jetzt, in deinem eigenen Geist mit dem ‘Leben’?

Versuche nicht, diese Frage zu beantworten. Es gibt keine Antwort auf diese Frage. Der ganze

Punkt ist: Du weißt nicht. Du kannst nicht wissen. „Meine bedeutungslosen Gedanken zeigen mir

eine bedeutungslose Welt.“ Oder, wie Jesus im Lukas-Evangelium sagt: „Das Reich Gottes kommt

nicht so, dass man’s beobachten kann; denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch». (Lk 17,

20f)

Es ist alles du, zu umfassend [whole] für dein Egoselbst, um es auszumachen. Das ist das Problem

gewesen.

Hier ist die Richtung, in die ich dich für einen schnellen Blick schauen lassen möchte. Sie ist eine

andere Facette der Läuterung. Erforsche, während du dich erinnerst, dass du um Hilfe gebeten hast:

‘Für was habe ich um Hilfe gebeten?’ Die einzige Antwort ist: ‘Ich habe um Hilfe dafür gebeten,

aus dem Traum zu erwachen.’

Bruder, obwohl du glauben magst, dass du Hilfe dafür erbeten hast, den Traum in Ordnung zu

bringen [to „fix“ the dream], ist das unmöglich. Dein Ruf war einer der Verzweiflung. Du wusstest

im „Innern“, dass der Traum nicht reparierbar war. Du wolltest raus. Du wolltest wieder zuhause

sein. Du wolltest volles GOTTESbewusstsein oder Realisation. Es ist okay, das zuzugeben. Es ist

okay, dass du etwas so Unfassbares und Unerklärbares wie GOTT wolltest. Warum ist es okay?

Einfach, weil es so ist. GOTT ist alles, was du je wirklich wolltest. Du hast es nur nicht gewusst. Es

ist alles, was jedermann (du, nach außen projiziert) jemals wirklich will. Und „in dir“ weißt du,

dass du nicht „die Welt sehen kannst und GOTT erkennen. Nur eins ist wahr.“(T.S.184) Und deshalb

wolltest du GOTT. Erinnere dich an das Ziel, das du für dein WAHRES SELBST mit diesem

Kurs gesetzt hast, das ewige SELBST, das „seinen ständigen Zustand der Einheit mit seinem VATER

und SICH SELBST niemals verändert“.

Nun, hier ist der springende Punkt: Du, (so wie du hier in der Raumzeit konfiguriert bist), brauchst

den ganzen Plan, der dein Erwachen umfasst, nicht zu kennen. Tatsächlich, da du hier bist, kannst

du den Plan gar nicht kennen. Wie ER sagt: „Es gibt einen Weg, und nur einen, um der Gefangenschaft

zu entrinnen, die dein Plan, zu beweisen, dass das Falsche wahr ist, dir eingebracht hat.

Nimm stattdessen den Plan an, den du nicht gemacht hast. Beurteile deinen Wert ihm gegenüber

nicht. Wenn GOTTES STIMME dir versichert, dass die Erlösung deinen Teil braucht und dass das

Ganze von dir abhängt, dann kannst du sicher sein, dass es so ist. Die Arroganten müssen sich an

Worte klammern, voll Angst, über sie zu einer Erfahrung hinauszugehen, die eine Schmach für ihre

Haltung wäre. Die Demütigen aber sind frei, die STIMME zu hören, DIE ihnen sagt, was sie sind

und was zu tun ist.“ (L.186)

Also vertraue. GOTT hat dir die „Vernunft“ gegeben, zu wissen, dass dieser Kurs für dich ist.

Wisse also, dass dies eine Sache der Erfahrung ist. Es ist so - vertraue darauf. Du bist schon bis

hierhin gegangen. Jetzt ist der Zeitpunkt. Lass deine konzeptionellen Abwehrmechanismen gehen.

Erinnere dich, um was du gebeten hast. Sei nicht arrogant. Halte nicht an Worten und Konzepten

fest, die du nicht kennst. Du musst erwachen. Es gibt nur EINEN GEIST, der erwachen muss. Und

hier, in dieser Zeit/Raum-Konfiguration, Bruder - bist du dieser EINE GEIST.

Hier ist das Statement für dich, jetzt. Es ist ausdrücklich für dich gegeben, in diesem speziellen

Augenblick. Es ist keine allgemeine Botschaft für jedermann. Es ist für dich. Es kommt direkt aus

der Höheren QUELLE innerhalb deines EINEN GEISTES. (Bruder, gebrauche „Vernunft“, um zu

wissen, dass diese Stimme in deinem Geist ist und buchstäblich deine Stimme ist.) Höre dich

kommunizieren, mit dir, genau hier, genau jetzt. Höre dies:

Die verrückte Illusion wird eine Weile deutlich sichtbar bleiben, damit die auf sie schauen können,

die zu kommen wählten .... Wenn die Wahrheit forderte, dass sie die Welt aufgeben sollten, würde es

ihnen erscheinen, als würde sie das Opfern von etwas verlangen, was wirklich ist. Viele haben sich

entschieden, der Welt zu entsagen, obschon sie nach wie vor an ihre Wirklichkeit glauben. Und sie

haben unter einem Gefühl des Verlusts gelitten und wurden dementsprechend nicht befreit. Andere

wieder haben nichts als die Welt gewählt, und sie haben unter einem noch tieferen Gefühl des

Verlusts gelitten, das ihnen unverständlich war.

Zwischen diesen Pfaden gibt es noch einen anderen Weg, der wegführt von jeglichem Verlust, denn

Opfer und Entbehrung werden beide rasch zurückgelassen. Das ist der Weg, der jetzt für dich

bestimmt ist.“ (L.155)

Und dann -

Dieses ist unsere letzte Reise, die wir für jedermann machen.“

Du bist jetzt bereit, zu hören. Du hast die Ohren, zu hören und die Augen, zu sehen. Dieses sind nicht die

des schlafenden Körpers, sondern die des erwachenden Träumers. Lass uns, zusammen als EINS, beim

Werk unseres VATERS bleiben. Höre dies vollständig, zum ersten Mal, in Lektion 128.

Deine Bereitwilligkeit, Illusionen loszulassen, ist alles,

was der HEILER von GOTTES SOHN verlangt.

Kapitel Vier
Lektionen, von denen GOTT möchte, dass ich sie lerne

Lektion 128-

„Die Welt, die ich sehe, birgt nichts, was ich will.“

Und so beginnt die Lektion. Unverblümt, nüchtern, ohne Kompromiss -

Die Welt, die du siehst, hat dir nichts anzubieten; weder etwas, was du in irgendeiner Weise benutzen

könntest, noch irgend etwas, was dazu diente, dir Freude zu bereiten.“

Kein Kompromiss. Nichts, das du in irgendeiner Weise benutzen könntest. Es gibt hier keine wirkliche

Freude, hier, in der Welt, die du siehst. Es gibt nur kurzfristige Freude. Und was passiert mit

der kurzfristigen Freude in der Raumzeit? Hier hapert es. Was passiert schließlich mit allem, das du

hier liebst, hier, in der Welt? Du musst dir dieses ansehen. Es ist lebenswichtig. „Dies ist die Welt

der Zeit, wo alle Dinge enden.“

Entweder willst du erleuchtet sein und der CHRISTUS oder du willst es lieben, in dieser Welt zu

leben. Es gibt keinen Kompromiss. Du kannst nicht die Welt sehen, auch nur ein wenig, und GOTT

erkennen. „Nur eins ist wahr“. Du kannst nicht erwachen und weiterhin einige Dinge in dieser Welt

liebenswert finden - und dieses schließt alles in der Welt ein.

Keine dauerhafte Liebe ist zu finden, denn es gibt hier keine. Dies ist die Welt der Zeit, in der alle

Dinge enden.“

Dies ist die entscheidende Lehre des Kurses. Sie ist kompromisslos.

Warum? Der Schlüssel ist: die Zeit.

Aber kann ich nicht die Schönheit eines Sonnenuntergangs lieben? Nicht wirklich. Hier ist, wieso:

Alle Dinge hier, in der Welt, einschließlich der Schönheit eines Sonnenuntergangs, werden sich

innerhalb der Zeit in Schmerz verwandeln. Schau es dir genau an. Warum liebst du die Schönheit

des Sonnenuntergangs? Du liebst sie, weil sie eine Verschnaufpause in der hektischen, alltäglichen

Pein des Lebens ist. Du liebst sie, weil sie dich an eine glücklichere, stillere Zeit im Leben erinnert

(oder was immer), denn sie hilft dir, dich „friedvoller“ zu fühlen. Der Punkt ist, du liebst die Schönheit

des Sonnenuntergangs, weil sie für einen Moment das existentielle Leid übertüncht, das den

Leidens-, Krankheits- und Sterbensprozess, genannt „menschliches Leben“, umfasst. Der Moment

des Waffenstillstands, genannt der „Sonnenuntergang“, ist kein Frieden. Er ist nur Waffenstillstand.

Und, indem er nur ein Waffenstillstand ist, stellt er sicher, dass der Kampf schließlich, zu

gegebener Zeit, wieder beginnen wird. Fazit daraus ist, dass dieser Waffenstillstand, diese Liebe

zur Welt für just einen Moment, die Absichtserklärung ist, dass Kampf immer unvermeidbar sein

wird. Bruder, dein Ziel ist Erleuchtung, CHRISTUSSCHAFT - nicht eine vorübergehende Verschnaufpause,

während sich das große Rad des Leidens weiterdreht. Die vorübergehende Liebe zu

was auch immer hier ist angesichts deines WAHREN Zwecks, deines WAHREN SELBST so gering,

so winzig. Und dies ist der springende Punkt: die vorübergehende Liebe und das Ausruhen

innerhalb dieser Welt ist nichts als ein Verzögerungsmanöver deines Egoselbst, um dich vom Erwachen

abzuhalten.

Lass nichts, was mit Körpergedanken in Verbindung steht, deinen Fortschritt zur Erlösung verzögern,

noch lasse dich zurückhalten von der Versuchung, zu glauben, dass die Welt irgend etwas

berge, was du wollen könntest. Hier gibt es nichts zu hegen. Nichts hier ist auch nur einen Augenblick

des Aufschubs und des Leides wert, einen Moment der Ungewissheit und des Zweifels. Wertlose

Dinge haben nichts zu bieten.“

Aber was ist mit der Liebe meines Kindes, meiner Eltern, oder meines Liebhabers, Ehepartners,

oder Bruders oder Schwester oder Großkindes oder ...?

Ein jedes Ding, das du hier schätzt, ist nichts als eine Kette, die dich bindet an die Welt, und sie

dient keinem andern Zweck als diesem. Denn alles muss dem Sinn und Zwecke dienen, den du ihm

gabst, bis du einen anderen Zweck darin erblickst.“

Das Egoselbst wird darauf bestehen, dass es irgendwo etwas Kompromiss gibt. Bruder, da ist kein

Kompromiss möglich. Die Liebe von irgend jemand, hier, in der Welt, ist der Kompromiss, der dich

hier hält. Der Kurs bezieht sich darauf als „besondere Liebesbeziehung“. Alle Liebe, hier, ist eine

„besondere Liebesbeziehung“. Es ist die Liebe, die diese ‘Körperpersönlichkeit’ als besonders für

dich definiert. (zum Beispiel ‘sie ist mein Kind’). Siehst du nicht, wie das dich als einen menschlichen

Elternteil definiert, der ein menschliches Kind hat? Plötzlich bist du nicht nur ein Egowesen,

sondern deine Funktion ist elterlich. Siehst du nicht, wie clever und verschlagen diese besondere

Liebe zu einem Faktor der Selbstidentifizierung wird - mit der Absicht, dich vom Erwachen zum

„SOHN GOTTES“ oder dem CHRISTUS fernzuhalten?

Im Neuen Testament lehrte Jesus: „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter,

Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein.“ (Lk

14, 26) Dies ist buchstäblich WAHR. Du musst es hassen, vollständig hassen, dass du ein biologisches

Wesen bist, definiert durch genetische, psychologische Funktionen und Beziehungen zu einem

anderen Körper. Du musst den weltlichen ‘Fakt’ hassen, dass es einen Körper gibt, der „besonders“

für dich ist, so wie dein Kind, und dass da tausende anderer Körper sind, die verschieden sind

und weniger wichtig, weil sie nicht dein biologisches Kind sind. Hasst du nicht die Tatsache, dass

du im Fernseher schnell wegschaltest vom Bild des verhungernden Kindes in Kambodscha? Und

hasst du nicht die Tatsache, dass du durch das Umschalten des Blickpunkts auf die Welt, die du

siehst, wahrhaftig denkst, dass du irgendwie einen Waffenstillstand im Leiden dieses verhungernden

Kindes erlangt hast? Hasst du nicht die grundlegende Unfairness dieses Ortes - der Logik

deines eigenen Egoselbst, wenn du räsonierst, wieso es nicht ‘deine Verantwortung’ ist, was diesem

„anderen“ Kind in Kambodscha widerfährt? Sei ehrlich. Stelle dich dem Leiden dieser Welt.

Diese Welt ist die Hölle. Wenn du das nicht glaubst, dann warte nur ab und schau dir an, was in der

Zeit allen Dingen widerfährt, die du hier liebst. Aber ist dies nicht der Punkt des Kurses? Deines

spezifischen Kurses? Du, Lehrer GOTTES, weigere dich abzuwarten und sieh. Du weißt, dass

dieser Platz die Hölle ist. Was du wirklich kennen willst, ist der HIMMEL. Und du willst ihn jetzt

kennen. Nicht später. Das Egoselbst wird sagen: „Warte eine Weile, Bruder. Der HIMMEL wird

später kommen. Willst du nicht erst mal ein bisschen von der Welt? Gibt es nicht irgend etwas hier

in der Welt, das du noch möchtest?’

Entgegen dem Egoselbst sagt diese Stimme: Nein. „Die Welt, die ich sehe, birgt nichts, das ich

will.“ DU musst sagen: Nein. Ohne Kompromiss.

Erinnere dich, es war das Eingeständnis des unerträglichen Leids im Lebens hier, selbst wenn es

unbewusst war, welches dein ursprünglicher Hilferuf war. Deshalb hat diese Stimme den Ruf beantwortet.

Der einzige Zweck, den diese Welt enthält und der deines Geistes würdig ist, ist der, dass du an ihr

vorbeigehst, ohne dich damit aufzuhalten, dort Hoffnung wahrzunehmen, wo es keine gibt. Lass

dich nicht länger täuschen. Die Welt, die du siehst, enthält nichts, was du willst.“ (L.128)

In seinem ersten Brief schreibt Johannes: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. Wenn

jemand die Welt lieb hat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters“ Die WAHRHEIT war immer

kompromisslos. Engagiere dich nicht in die besondere Liebe zu dem, was in der Welt ist, und das

schließt alles ein. Dein Leben, deine Familie, deine Freunde, alles das.

Bruder, IN WAHRHEIT willst du nicht eins von all dem. Du willst nichts, was hier in der Welt ist.

Du willst nur in GOTT erwachen. „Erlösung ist meine einzige Funktion.“

Und doch, Erlösung, oder Sühne, geschieht dir hier, in der Welt. Und es ist der Zweck der neutralen

Welt, von dir als HIMMEL, als CHRISTUS geschaut zu werden. Und während du in deinem Bruder

den CHRISTUS siehst, wirst du DEIN SELBST in ihm wiedererkennen - und so deine Eigene

Erleuchtung erkennen. Ja. Dies ist die Weise, wie Beziehungen vom HEILIGEN GEIST verwendet

werden. Dies ist, wie „besondere“ Liebe in GOTTESLIEBE, oder erleuchteten Geist, gewandelt

wird. Aber der Schlüssel ist, dass die Beziehung in Wahrheit nicht existiert. (In dem Sinne, dass es

nicht zwei getrennte Wesen in Beziehung zueinander gibt.) Es gibt nur EIN SELBST, das sich

erfährt in dem, was momentan als getrennte Formen erscheint. Doch für den CHRISTUSbewussten

gibt es nicht einmal getrennte Formen, denn er weiß, dass die Form selbst absolut illusorisch ist. Es

gibt nur das EINE. So ... was sagen wir mit all diesem? Wir sagen: Bleib nicht dabei stecken, deine

besonderen Beziehungen in heilige Beziehungen umzuwandeln. Konzentriere dich nicht auf welche

besondere Beziehung auch immer. Betrachte den ganzen Schlamassel, den ganzen genetischen,

psychologischen, biologischen, historischen Welt/Personen-Schlamassel der Trennung als die eine

besondere Beziehung. Nimm die ganze Falschheit an. Schau auf die gesamte Zeitraum-Kontinuität,

genannt ‘menschliches Leben’, als die EINE BESONDERE BEZIEHUNG. Und jetzt kommt,

wie du das machst. Diese drei Lektionen sind, wie du das machst.

Du heilst deine eine besondere Beziehung. Dieses ist der eine Weg, „der einzige Weg“ für dich,

Bruder. Es ist dein Weg, weil du ihn wählst. Aber alle scheinbaren Wege kommen zu diesem selben

Wendepunkt. Alle Wege in aller Raumzeit kommen schließlich zu dem Sprung, bei dem das Egoselbst

zurückgelassen wird und die WAHRE IDENTITÄT des CHRISTUSSELBST offenbart wird.

Wie du dahin gelangst, ist deine Wahl, und der Weg ist direkt abhängig davon, wie viel Zeit du zu

brauchen wünschst. Dieses ist die direkte Route, wie versprochen von IHM, DER WEISS. Du hast

nach IHR gefragt. Hier ist SIE. „Glaube diesen Gedanken, und dir bleiben Jahre des Elends erspart

... Es gibt niemanden, der diesen Gedanken nicht als wahr annehmen müsste, wenn er die Welt

hinter sich lassen und sich über ihren engen Horizont und ihr bedeutungsloses Treiben aufschwingen

möchte.“ (L.128) Und dieser Gedanke ist: „Die Welt, die ich sehe, birgt nichts, was ich will.“

Hier geht es nicht darum, die Welt, die du siehst, gegen eine „fixed world“ auszutauschen. „Hierbei

ist kein Kompromiss möglich.“ Es geht um Erlösung. Um CHRISTUSSCHAFT. Es ist der Sprung.

Eine noch persönlichere Befragung

Heute üben wir, jeden Gedanken an die Werte loszulassen, die wir der Welt verliehen haben.“,

fährt die Lektion fort. „Wir halten sie uns ohne Zweck vor Augen und machen sie von allem frei,

was sie nach unseren Wünschen sein soll. Auf diese Weise lösen wir die Ketten, die das Tor zur

Freiheit von der Welt versperren und schreiten über alle kleinen Werte und minderen Ziele hinaus.“

So erscheint der „Meditationsteil“ der Übung im Übungsbuch. Er bittet dich: „Halte inne und sei

eine kleine Weile still, und sieh, wie weit du dich über die Welt erhebst ...“ Aber zuerst:

Es könnte lohnen, ein wenig Zeit daranzugeben, noch einmal über den Wert dieser Welt nachzudenken.

... Sie gibt nur, um zu widerrufen, und sie nimmt alle Dinge weg, die dir eine Zeitlang lieb

und teuer waren. Keine dauerhafte Liebe ist zu finden, denn es gibt hier keine. Dies ist die Welt der

Zeit, in der alle Dinge enden.“ (L.129)

Wir werden diese Übungsperiode, diese Befragung sogar noch persönlicher, noch direkter machen.

Lass uns jemanden betrachten, den wir, hier, inständig lieben. Lass uns den Zweck sehen, den die

Welt uns sehen lassen will. Und lass uns herausfinden, dass es keine Lösung für das Problem gibt

außer der, uns dies „ohne Zweck vor Augen zu halten.“ Jenseits der Worte zu gelangen, zu der

Erfahrung zu kommen, ist unser Ziel.

Nun kommt, wie du beginnen musst:

Führ dir ein Kind vor Augen, das du liebst - oder irgendeine Person, die du liebst. Sieh sie, erfahre

sie in deinen Gedanken ... Fühle, wie du in ihre Augen schaust, während sie diese Liebe zurückgeben.

Fühle die Verbundenheit dieser besonderen Liebe, die du spürst, wenn du in ihre spezifischen

Augen schaust ... Nun magst du fragen: ‘Wie kann diese Liebe das Gegenteil zu GOTT sein? Wie

kann dieses, obwohl es innerhalb der Welt ist, etwas sein, das ich nicht will?’

Ich verstehe deinen Schmerz, deine Unfähigkeit, zu sehen, wie ‘diese Liebe’ das Hindernis zu

deinem Erwachen sein kann. Aber ich versichere dir, dass dies das Hindernis ist. Mit dieser ‘weltlichen

Liebe’ tust du nichts anderes, als deine begrenzte menschliche Egoselbst-Identifikation festzuschreiben.

Und dennoch, diese Egoselbst-Identifikation muss erlöschen. Beobachte, was passiert,

wenn du dir irgendein Ding, irgendeine Liebe an diesem Ort, genannt Welt, genannt menschliche

Existenz, wünschst. Beobachte, was mit dieser Liebe geschieht, mein Bruder.

Lass uns zu deinen Vorstellungen zurückkehren: Du schaust immer noch in die Augen dessen, den

du liebst. Sieh ihn. Fühle ihn. Fühle die Liebe und Wärme des Erkennens. ...Jetzt, plötzlich, wartest

du schon seit einer Stunde, dass er zum Abend zuhause ankommen sollte. Zwei Stunden, jetzt drei

... Nun klingelt das Telefon und es ist das Krankenhaus, oder die Polizei. Innerhalb deines Denkens,

sieh seine Augen jetzt. Nun erfährst du von der Vergewaltigung, dem Unfall, der Identifikation mit

dem Körper, die dein nächster Verwandter ertragen muss. In deinem Denken, sieh die Augen dessen,

den du liebst, und sieh seine Augen, während er stirbt. Den Schmerz. Den absoluten Schmerz.

Du spielst die Vergewaltigung und den Tod wieder und wieder in deinem Geist durch ...

Zu gegebener Zeit ist es dies, was mit Liebe in der Welt geschieht. Sie verwandelt sich in Schmerz.

Die Form des Schmerzes und des Todes mag variieren, aber er ist unvermeidlich. Und es gibt keine

Grade des Todes. Entweder werden sie leiden und zuerst sterben, oder du wirst es. In jedem Fall

wird einer von euch Schmerz erleiden und sterben, und der andere wird Schmerz erleiden und nur

für etwas längere Zeit überleben, und dann ebenfalls sterben. Und dann werden die, die sie lieben,

im Schmerz sein und werden Schmerz und Tod wieder und wieder in ihren Gedanken durchleiden.

Und dann werden sie sterben, undsoweiter, undsoweiter. Dies ist, was mit der besonderen weltlichen

Liebe geschieht. Dies ist, was mit allen Dingen hier geschieht. In solch einer Liebe ist kein

Raum für GOTT. Bruder, dies ist nicht, was Leben ist. „Keine dauerhafte Liebe ist zu finden, denn

es gibt hier keine. Dies ist die Welt der Zeit, in der alle Dinge enden.“ Wohingegen WAHRES

LEBEN ewig ist. Dies ist alles, was der CHRISTUS jemals gelehrt hat.

Alle Dinge, die du suchst, um deinen Wert in deinen Augen zu erhöhen, begrenzen dich nur noch

mehr ... und fügen eine weitere Sperre vor der Tür hinzu, die zum wahren Gewahrsein deines

SELBST führt.“

Lektion 129 -

„Jenseits dieser Welt ist eine Welt, die ich will.“

Wie der Heilige Johannes in seinem Brief fortfährt: „Und die Welt vergeht, wer aber den Willen

Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.“ Und so sagt es die Stimme dieses Kurses:

Du kannst dich nicht mit dem Gedanken begnügen, dass die Welt wertlos ist, denn wenn du nicht

siehst, dass es etwas anderes gibt, worauf du hoffen kannst, wirst du nur niedergeschlagen sein.

Unsere Betonung liegt nicht darauf, die Welt aufzugeben, sondern sie gegen etwas einzutauschen,

was viel befriedigender ist, erfüllt mit Freude und imstande, dir Frieden zu schenken. Denkst du,

dass diese Welt dir dieses bieten kann?“

Nein, du denkst das nicht länger. In der Zeit verwandelt sich alles hier in Leid. Du weißt das - und

wir meinen wissen. Du hast das Leid, hier, erfahren. Du kennst es, wie du das Leid deines eigenen

begrenzten Egoselbst kennst. Du willst die Welt jenseits von diesem - ewiges Leben.

Die gute Nachricht der Erlösung

Es kann ebenso gut auf diese Weise gelehrt werden: Die einzige Weise, auf die du deine Lieben

wahrhaftig von sicherem Leid und Tod erlösen kannst, ist, dass du selbst erwachst. Dies heißt, zu

der „Welt“, die du willst, zu erwachen, dem Königreich des HIMMELS, nicht dem Königreich der

Welt. Es wird Erlösung genannt. Es heißt, der Erlöser der Welt zu sein.

Das ist es, was der Kurs hier dich zu tun unterrichten will. Es ist deine Funktion. Auf diese Weise

kann weltliche Liebe zu ewiger LIEBE auferweckt werden. Die irdische Form kann in LICHT und

EWIGE LIEBE verklärt werden. So kannst du all deine Lieben in das „Königreich GOTTES“

‘bringen’. Wenn du erwachst, erwacht die Welt mit dir (und so werden alle deine Lieben mit dir

‘dort’ sein). Dies ist wahr. Die Erleuchtung kann akkurat auf diese Weise beschrieben werden (so

akkurat, wie alle Worte der Falschheit es können, denn wie kann GOTT in Worte gefasst werden).

Doch hier ist mein Problem, dir solch einen Nachlass in meinem Unterricht zu geben. Du musst

dich daran erinnern, dass du, als begrenztes Egoselbst, buchstäblich keine Wechselbeziehung zur

WAHRHEIT wie auch immer hast. Jede Idee darüber, wie Erleuchtung sein wird, ist einfach Unsinn.

Mit deiner unerleuchteten Natur kannst du Erleuchtung nicht kennen. Du wirst sie nicht kennen,

bis du sie kennst, bis zu der Erfahrung. Und, dann, sie zu beschreiben, heißt sie zu begrenzen.

Sie begreifen zu wollen, heißt, SIE nicht zu sein. So, das Dilemma dieser Stimme im Dich-Lehren

ist, dass ‘ich’ dir nicht zuviel konzeptionellen Nachlass oder Erleichterung geben will. Der Punkt

ist, dich an den Rand der begrenzten Selbstidentität zu schubsen. Der Punkt für dich ist, ausdrücklich

einzugestehen, dass ‘ich nichts von diesem will; nicht ein Ding hier - nicht dies.’ Aus solch

einer kompromisslosen Verfassung heraus wirst du Raum machen für das „Wiedererkennen“ dessen,

DER DU BIST.

Doch der Gedanke, der der ‘nicht dies’-Erklärung folgt, ist: „Jenseits von diesem ...ist eine Welt,

die ich will.“ Die Lektion fragt dich kurz und bündig, wie solch ein Austausch (die Hölle dieser

Welt für den HIMMEL der jenseitigen Welt) als Verlust anzuschauen sein könnte:

Ist es denn ein Verlust, statt dessen eine Welt zu finden, in der du nicht verlieren kannst; wo Liebe

ewig währt, Hass nicht existieren kann und Rache keine Bedeutung hat? Ist es denn ein Verlust, alle

Dinge zu finden, die du wirklich willst, in der Erkenntnis, dass sie kein Ende haben und die ganze

Zeit hindurch so bleiben werden, wie du sie haben willst?“ (L.129)

Natürlich wird die „Vernunft“ deinen Geist zu der Erkenntnis lenken, dass solch ein Austausch

„kein Verlust“ ist. Doch wir treten jetzt in das Herz des Kurses ein, in das aller Kurse durch alle

Raumzeit hindurch. Jesus von Nazareth lehrte: „Nimm mein Joch auf dich und lerne von mir ...

Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“

Er lehrte, dass ihm auf seinem Weg zu folgen - sofort dein Fischernetz fortzuwerfen (deine alte

Identität als ein Mensch in der Welt), und ein „Menschenfischer“ zu werden (eine neue Identität als

Erlöser der Welt), dem Bösen nicht zu widerstehen, die andere Wange hinzuhalten, in der Welt,

aber nicht von ihr zu sein - dass das alles eine leichte Last sei. Er lehrte, dass das Erwachen in den

ERLEUCHTETEN GEIST der einfache Weg sei. Hört sich das vertraut an? Sein ist eine einfache

„Wahl“ oder Weg im Vergleich zum „Weg“ des menschlichen Egoselbst, zur „Welt der Zeit, in der

alle Dinge enden“, bestenfalls mit hohem Alter und Tod. Bestenfalls!

Erfahre die Argumentation der Vernunft, Bruder. Erfahre die Leichtigkeit der Wahl, wenn sie mit Vernunft

präsentiert wird. Das ganze Überleben des Egoselbst ist darauf ausgerichtet, diese Leichtigkeit der

Wahl (in Wahrheit gar keine Wahl) nicht offensichtlich werden zu lassen. Denn wer würde diese Welt

wählen, wenn „kein Verlust darin liegt, jeden Gedanken an Wert hier loszulassen“.

Und hier ist die Krux dieses Kurs. „Es gibt keine Wahl, die zwischen diesen zwei Entscheidungen liegt.“

Doch auch diese werden am Ende ausgetauscht gegen etwas, worüber wir nicht sprechen können,

denn von da aus gehst du dorthin, wo Worte völlig versagen, in ein Schweigen, wo die Sprache

ungesprochen bleibt und doch bestimmt verstanden wird.

Die Kommunikation, unzweideutig und sonnenklar, bleibt unbegrenzt in alle Ewigkeit. Und GOTT

SELBST spricht zu SEINEM SOHN, wie auch SEIN SOHN zu IHM spricht. IHRE Sprache kennt

keine Worte, denn was SIE sagen, lässt sich nicht in Symbole fassen. Ihre Erkenntnis ist unmittelbar,

wird ganz geteilt und ist gänzlich eins. Wie weit davon entfernt bist du, der du an diese Welt

gebunden bleibst. Und dennoch, wie nahe bist du, wenn du sie gegen die Welt eintauschst, die du

willst.“ (L.129)

Du willst die Welt jenseits von dieser, du willst in „wahrer Wahrnehmung“ schauen - CHRISTI SCHAU.

Und ganzheitlich zu schauen [to behold wholly] heißt, erleuchtet zu sein. Du siehst, dieses ganze Bestreben

ist viel größer als dein individuelles Wiedererkennen der Erleuchtung. Es ist das gesamte Heilen und

Beenden der Trennung selbst. Und doch ist die gesamte Heilung des Kosmos aufgebaut auf die individuelle

Heilung deines begrenzten Egoselbst in den ERLEUCHTETEN GEIST. Daher ist, in diesem Moment

in der Zeit, alles, was dich zu beschäftigen hat, die ganzheitliche Wahrnehmung, alle Dinge als

EINS zu sehen, nämlich als DEIN GEIST/SELBST. Deshalb braucht es nur einen Erlöser, um die

Welt zu erlösen: Dich. Doch beachte, wie schnell dieses kosmologische Erklären und Verstehen

ohne Erfahrung uns irreführen kann. Das „wie“ du in den ERLEUCHTETEN GEIST erwachst, ist

die Erfahrung.

Was in vollkommener Gewissheit jenseits der Erlösung wartet, interessiert uns jetzt nicht ... Das

Wunder allein interessiert uns gegenwärtig.“

Gegenwärtig sind wir im imaginären Prozess des Erwachens zu dem, was wir IMMER SCHON

SIND [what we Always Already Are]. Hier, in der Welt, aber nicht von ihr, verändert sich die

Wahrnehmung in einen Bereich der Ganzheit, wo du erfährst, dass alles dies dein EINER GEIST

ist. Vielleicht ist es nur ein Traum in deinem GEIST, oder vielleicht ist es WAHR. Es bedeutet

nichts. Was bedeutungsvoll ist, ist das Erfahrungswissen [experiential knowing], dass dieses dein

SINGULÄRER GEIST ist.

Aus diesem Erfahrungswissen heraus erklärst du, dass du diesen Traum von Krankheit und Tod

nicht länger willst - dass die Welt, die mein EINER GEIST sieht, nichts birgt, das ich will.

Wenn du, für einen Moment, vergisst und denkst, dass die Welt irgend etwas von Wert birgt, erfährst

du den Schmerz des Hier seins. Und du erinnerst dich: Nicht dies!

Jetzt ist der letzte Schritt gewiss; jetzt bist du nur noch einen Augenblick von der Zeitlosigkeit

entfernt. Hier kannst du nur noch vorwärts schauen, nie zurück, um noch einmal die Welt zu sehen,

die du nicht willst. Hier ist die Welt, die kommt, um ihre Stelle einzunehmen ...“ (L.129)

ERLEUCHTETER GEIST, ganze Welt. Und es gibt keine Antwort auf die Frage ‘Wie geschieht

Erleuchtung?’. Sie tut es einfach. Wenn du diese Lektion angemessen akzeptierst, ist der letzte

Schritt gewiss. Der Grund, warum deine Transformation in den ERLEUCHTETEN GEIST versprochen

ist, ist in Lektion 130 zu finden.

Lektion 130

„Es ist unmöglich, zwei Welten zu sehen.“

Es ist unmöglich, zwei Welten zu sehen, die sich in keiner Weise überschneiden. Suche nach der

einen; die andere verschwindet. Nur eine bleibt. Sie sind der Wahlbereich, über den deine Entscheidung

nicht hinausgehen kann. Das Wirkliche und das Unwirkliche ist alles, was zur Wahl

steht - und nichts anderes als das.

Heute wollen wir keinen Kompromiss schließen, wo keiner möglich ist.“ (L.130)

Dies ist, weshalb du in den ERLEUCHTETEN GEIST erwachen wirst, wenn du diesen Kurs akzeptierst.

„Niemand kann eine Welt erblicken, der seinem Geist nicht einen Wert beigemessen

hätte. Und niemand kann umhin, das zu erblicken, wovon er glaubt, er wolle es.“ Diese Lektion ist

mehr als nur die Tatsache des entweder/oder. „Du lernst auch, dass diejenige, die du siehst, vom

Standpunkt aus, von welchem du siehst, ganz konsistent ist.“ Erinnerst du dich, wie du es für

vernünftig hieltest, es für ‘natürlich’ und ‘erwachsen’ hieltest, dass du lernst, die Unvermeidlichkeit

des Todes zu akzeptieren? Erinnerst du dich, wie die Verteidigung deines Körpers, oder deines

‘guten Namens’, oder deiner Familie, Karriere oder Nation einigen Sinn zu machen schien? Tatsächlich,

das Überleben schien davon abzuhängen. Erinnerst du dich, wie du Gebete zu rechtfertigen

pflegtest, die GOTT baten, dir zu geben, was dein Plan der Erlösung (Egoselbst-Erhaltung) für

notwendig erachtete? Erinnerst du dich, was du zu denken pflegtest, was „gutes Leben“ mit sich

bringt? Nun, jedoch, weißt du es besser.

Nun bist du nicht länger verwirrt über deine Funktion in der Welt. Also, jetzt...

Jetzt ...

GOTT wird da sein. Denn du hast die große, unfehlbare Macht angerufen, DIE diesen Riesenschritt

in Dankbarkeit zusammen mit dir tut. Und sicher wirst du sehen, wie SEIN Dank sich in

fassbarer Wahrnehmung und in Wahrheit ausdrückt. Du wirst nicht an dem zweifeln, was du erblickst,

denn auch wenn es Wahrnehmung ist, ist es nicht die Art von Sehen, die deine Augen allein

vorher je gesehen haben.“ (L.130)

Dieses ist ganzheitliche Wahrnehmung [Whole Perception], CHRISTI SCHAU. Erleuchtung mit

einem anderen Namen. Hier ist der Schlüssel: „Akzeptiere einen kleinen Teil der Hölle als wirklich,

und du hast deine Augen verdammt und deine Sicht verflucht, und was du dann erblickst, das

ist fürwahr die Hölle.“(L.130)

Dieses ist der Sprung. Nicht drei Lektionen als drei separate „Schritte“ über die Klippe des Egoselbst

- dieser ganze Sprung ist mehr als die Summe seiner Teile. Dieses ist das Ganze, ehrlich und

vernünftig zu der Einsicht zu kommen, dass GOTT alles ist, was du willst. Es ist ein Ganzes, das

viel größer ist als dein konzeptionelles Verständnis. Es ist ein Ganzes, viel größer als dein Erfahrungsverständnis.

Es ist ein Wissen aus dem „Innern“, dass dies deine „Zeit“ ist. Dass diese Zeit vorbei

ist. „Und niemand kann darin scheitern, das zu sehen, was er zu wollen glaubt.“

Weißt du, was die nächste Lektion im Übungsbuch ist? „Niemand kann scheitern, der die Wahrheit

zu erreichen sucht.“ (L.131)

Das Ganze

Dieses ist der ganze Kurs an seinem Ende. Die Vollendung ist nahe. Dies ist, wo du erwachst. Sei

ehrlich mit dir selbst, mit dem, was du wirklich willst. Mache diese Lektionen. Nur diese sind alles,

was du brauchst. Und wenn du dich dabei findest, dass du mehr tust, sind es ebenfalls exakt diese

Lektionen. Denn es gibt nur eine Lektion - und sie ist eine universelle Erfahrung. Sie ist ganz.

Niemand bleibt in der Hölle, denn niemand kann seinen SCHÖPFER verlassen noch SEINE vollkommene,

zeitlose und unveränderbare LIEBE beeinflussen. Du wirst den Himmel finden. Alles,

was du suchst, außer diesem, wird wegfallen. Doch nicht weil es dir genommen wurde. Es wird

vergehen, weil du es nicht willst. Du wirst das Ziel, das du wirklich willst, so sicher erreichen, wie

GOTT dich schuf in Sündenlosigkeit.

Warum auf den HIMMEL warten? Er ist heute da.“ L 131)

Lass es los.

Die Erlösung der Welt hängt von dir ab

und nicht von diesem kleinen Häufchen Staub.

Was kann es dem heiligen SOHN GOTTES sagen?

Weshalb muss er sich überhaupt darum kümmern?

(L.186)
Kapitel Fünf
Diese Entsagung

Meinen, dass du den Frieden GOTTES willst, heißt allen Träumen zu entsagen.“

(L.185)

Entsagung heißt nicht, das Wirkliche aufzugeben, um etwas anderes zu bekommen. Sie ist kein

Opfer. Entsagung bedeutet einfach, das, was nicht wirklich ist, als nicht wirklich zu sehen; und

dann, nachdem du auf das Unwirkliche geschaut hast, es nicht länger wertzuschätzen. Das ist die

Gesamtheit der Lektionen 138, 139 und 140. Es ist die Gesamtheit des ERLEUCHTETEN GEISTES.

Du bist ziemlich vertraut damit, wie oft wir sagen, dass dieser Kurs kein Opfer verlangt.

Und das tut er in der Tat nicht. Ist das Aufgeben von sicherer Krankheit, Schmerz und Leid ein

Opfer? Doch für das Egoselbst, dessen Identität auf dieser Krankheit, diesem Tod beruht, erscheint

Ewiges Leben (ERLEUCHTETER GEIST) tatsächlich wie ein Opfer. Wie ER uns erinnert: „Viele

haben sich entschieden, der Welt zu entsagen, obschon sie nach wie vor an ihre Wirklichkeit glauben.

Und sie haben unter einem Gefühl des Verlusts gelitten und wurden dementsprechend nicht

befreit.“ (L.155)

Entsagung ist nicht das „Opfern von etwas, das wirklich ist.“ Die Erfahrung der Egoselbst-Entsagung ist

das ultimative Ziel jeder spirituellen Disziplin gewesen, die es je gegeben hat - jeder ohne Ausnahme.

Oder, um es anders zu sagen: Egoselbst-Entsagung ist die notwendige universale Erfahrung, von der der

Kurs spricht.

Wirklich meinen, dass du den Frieden GOTTES willst, heißt, allen Träumen zu entsagen. Denn

niemand meint diese Worte, der Illusionen will und daher nach den Mitteln sucht, die Illusionen mit

sich bringen. Er hat auf sie geschaut und sie als mangelhaft befunden. Jetzt sucht er, über sie

hinauszugehen ...“ (L.185)

Hört sich vertraut an, nicht wahr? Dieses „Schauen“ auf den Traum und ihn für mangelhaft zu

befinden ist der Prozess der Lektionen, die wir gerade geübt haben. Diese Welt ist nicht mein Wille;

ich will die Welt jenseits davon. Dieses ist der springende Punkt des Sprunges.

Ein anderer Traum, egal wie sehr er vorzuziehen ist, ist immer noch ein Traum. Ein Traum ist nicht

die „völlig wiederhergestellte Erinnerung an GOTT“.

Träume sind für ihn (für dich, den Erwachenden) eins. Und er hat gelernt, dass ihr einziger Unterschied

ein Unterschied der Form ist, denn einer wird dieselbe Verzweiflung und dasselbe Elend

bringen wie alle übrigen.“ (L.185)

In der Zeit werden alle Dinge hier sich in Schmerz verwandeln. Alle Lektionen sind dasselbe. Sie

haben das gleiche Ziel - Entsagung von der Egoselbst-Identität. Es ist nur so, dass ihre

Lehrmechanismen oder -mittel eine unterschiedliche Form anzunehmen scheinen.

Beachte die Vertrautheit der „Meditationsübung“ für Lektion 185:

Widme heute deine Übungszeiten der sorgfältigen Erforschung deines Geistes, um die Träume zu

finden, die dir noch immer lieb und teuer sind. Worum bittest du in deinem Herzen? Vergiss die

Worte, die du verwendest, um deine Bitten vorzubringen. Denke nur an das, wovon du glaubst, dass

es dir Trost gewähren und Glück bringen wird (Wie die Liebe in den Augen einer geliebten Person).

Sei aber nicht verzweifelt über noch verweilende Illusionen, denn ihre Form ist nicht das, was

jetzt wichtig ist. Lass nicht manche Träume annehmbarer sein... eine einzige Frage sollte in bezug

auf sie gestellt werden: „Ist es das, was ich anstelle des HIMMELS und des Friedens GOTTES

haben möchte?

Dies ist die Wahl, die du triffst. Gib dich nicht der Täuschung hin, dass es anders sei. Kein Kompromiss

ist dabei möglich. Du wählst den Frieden GOTTES, oder du hast um Träume gebeten.“

Während du den Kurs noch einmal liest, jetzt, wirst du zu sehen beginnen, wie jede Seite, jeder Absatz

im Grunde dieses selbe aussagt. Es wird alles beginnen, dich in die Richtung dieser letztendlichen

‘Entsagung von Träumen’ zu leiten.

Und wie wird diese Entsagung aussehen? Welche Form wird sie annehmen? Die Erscheinung von

Formen ist die Falschheit. Suche nicht die Form. Erfahre den „Inhalt“ von Frieden. Fürchte dich nicht.

„Hilfe ist dir gegeben worden.“ Nebenbei, es ist einfach. Die Form, die die Entsagung annehmen wird,

wird deine Erleuchtung sein. Die ist nur ein Wiedererkennen und gar keine Veränderung.

Deine spezifischen Aspekte der Egoselbst-Entsagung

Wir gehen hier vorsichtig voran. Wie schnell die WAHRHEIT in das Identifizieren oder Kodifizieren

von ‘Prinzipien’ oder ‘Aspekten’ stürzt. Wie schnell das Egoselbst ein Studium aus einem Bemühen um

die Erfahrung in die Vernunft machen wird [make a study out of an experiential endeavor into reason].

Kürze und Einfachheit sind in Ordnung. „Dieser Kurs ist einfach.“

Die Anzahl der ‘Prinzipien’ der Egoselbst-Entsagung ist so groß, wie du es für notwendig hältst. Das

alles hängt von dem gewünschten Grad von Kompliziertheit ab. Und, natürlich, gibt es in Wahrheit nur

EIN PRINZIP: Sühne. Doch um diese GANZE ERFAHRUNG für diesen Moment in der Zeit aufzuteilen,

werden wir uns auf drei Aspekte dieses GANZEN PRINZIPs konzentrieren.

Entweder/Oder. Dies ist der Aspekt der Kompromisslosigkeit. Es ist die Verpflichtung zum SINGULÄ-

REN ZWECK des Erwachens.

SINGULÄRER GEIST. Dieses ist der Aspekt, dass alles dies nur dein EINER SINGULÄRER GEIST

ist, und kein anderer; dass es nur diesen EINEN GEIST gibt - der in dieser Zeit/Raum-Konfiguration

individuell und spezifisch Du bist. Dies heißt, die Sühne oder das Einssein [atonement or at-one-ment]

zu akzeptieren. SINGULARITÄT.

Diese beiden Aspekte wurden zuvor in diesem Brief erfahrbar untersucht [experientially explored]. Es

ist nicht nötig, mehr zu sagen. Sie stehen fett gedruckt auf jeder Seite des Kurses.

Der dritte Aspekt ist, was als „Vergebung“ bezeichnet werden könnte. Doch das ist in Wahrheit eine

Aussage über die Natur der Zeit. „Vergebung nimmt wahr, dass das, wovon du dachtest, dein Bruder

habe es dir angetan, nicht geschehen ist. Sie verzeiht keine Sünden und macht sie (indem sie das tut)

nicht wirklich. Sie sieht, dass es keine Sünde gab.“ (Ü.S.402)

Vergebung also erkennt, dass es keine Vergangenheit gab, in welcher die „Sünde“ sich hätte ereignen

können. Es gibt nur diesen Moment jetzt. Lass uns diesen Aspekt den Jetzt-Moment nennen. Und in

diesem Jetzt-Moment erblicke ich ENTWEDER meinen Bruder als unschuldig, ganz und eins mit mir

(SINGULÄRER GEIST), ODER ich erblicke ihn als getrennt, schuldig etc. (Beachte, wie alle diese

‘Aspekte’ in Wahrheit ein Prozess erleuchteten Denkens sind). Es gibt keinen vergangenen Moment von

Schuld und Trennung, es sei denn, du machst den gegenwärtigen Moment zu einem der Trennung und

der Schuld. „Das ist der Wechsel, den wahre Wahrnehmung bringt. Das, was nach außen projiziert

wurde, wird innen gesehen (SINGULARITÄT), und dort lässt die Vergebung es verschwinden (im

Jetzt-Moment).“ (B-5.6)

Also, was ist dies? Eine Erfahrung von Entweder/Oder-Wahrheit, von Singularität, von Jetzt-Moment-

Bewusstsein? Aber es sind nicht nur alle diese Aspekte, zusammengefügt. Es ist alles dies als EINE

Erfahrung. Oder, es könnte ebenso gelehrt werden, dass die Universale Erfahrung irgendeiner dieser

Aspekte ist, vollständig und ganz erfahren. Denn das ist so.

Bruder, erinnere dich an diese drei Aspekte der SÜHNE. Erfahre sie. Sie sind ganz spezifisch für dich

gegeben - von deinem ERWACHTEN DU für dich hier, jetzt. [from You Awake for you, here, now.]

Benutze sie, um dein Bewusstsein zum Erkennen der Erfahrung zu veranlassen. Du kannst: „SINGULÄRER

GEIST“ [Single Mind] denken und dich an den Befragungsprozess innerhalb deines Geistes

erinnern (wie zuvor in diesem Brief). Wo ist diese Stimme sonst als in deinem einen Geist? Es ist eine

Erfahrung, kein Konzept.

Und so auch mit „ENTWEDER/ODER“. Denke einfach „entweder/oder“ als ein Kürzel zum Zweck

der Erfahrung. Es ist ein Kürzel für „Würde ich GOTT oder dieses wählen?“

Und so auch mit dem Gedanken „Jetzt-Moment“.

Jeder dieser Aspekte kann als Erfahrungsauslöser in Richtung Sühne verwendet werden. Sie sind für

deinen Gebrauch angeboten.

„Ich will den Frieden GOTTES.“

„Diese Worte zu sagen ist nichts.

Doch diese Worte zu meinen ist alles.

Wenn du sie auch nur einen Augenblick lang meinen

könntest, wäre kein weiterer Kummer in irgendeiner

Form an irgendeinem Ort oder zu irgendeiner Zeit mehr

für dich möglich.

Der HIMMEL wäre dem völligem Gewahrsein vollständig

wiedergegeben, die Erinnerung an GOTT völlig

wiederhergestellt, die Auferstehung der ganzen Schöpfung

voll und ganz wiedererkannt.“

(L.185)
Kapitel Sechs
Psychospirituelle Übungen

IHM biete ich diese Wiederholung für dich an. Ich übergebe dich SEINER Obhut und lasse IHN

dich lehren, was du tun und sagen und denken sollst, jedes Mal, wenn du dich an IHN wendest. ...

Wir wollen IHM die ganze Wiederholung anbieten, die wir nun beginnen, und lass uns auch nicht

vergessen, WEM sie gegeben wurde, wenn wir jeden Tag nun üben und zu dem Ziel, das ER uns

vorbestimmt hat, fortschreiten ...“ (Ü.S.388)

Ein Kurs in Wundern, dein spezifischer Kurs, enthält in sich etwas Unglaubliches. Dieses Etwas

wird „Das Übungsbuch“ genannt. Du weißt, was es ist. Du weißt, wer es ist. Du hast die „Einleitung“

gehört - „Eine theoretische Grundlage, wie sie das Textbuch liefert, ist notwendig... Indessen

ist es die Durchführung der Übungen, die das Ziel des Kurses möglich macht.“ (Ü.S.1)

Das Ziel ...

Das Ziel jeder spirituellen Praxis ist die Entsagung der begrenzten Egoselbst-Identifikation. Der

Mechanismus hier ist sehr einfach: Wenn man auf das Egoselbst verzichtet, ist alles, was übrigbleiben

wird, das wahre und „heilige SELBST“ - das GOTTSELBST, das immer schon gegenwärtig

war. GOTTSELBST ist alles, was existiert, und wird letzten Endes, obwohl beschränkend, einfach

ausgedrückt als ‘GOTT ist’.

Einssein ist einfach die Idee: „GOTT ist“. Und in SEINEM SEIN umfasst er alle Dinge. Kein

Geist birgt irgend etwas außer ihm. Wir sagen: „GOTT ist“, und dann hören wir auf zu sprechen,

denn in dieser Erkenntnis sind Worte bedeutungslos.“ (L.169)

Das Problem: dem unerwachten Egoselbst erscheint GOTTSELBST-Bewusstsein als etwas, das

irgendwie gefunden oder erreicht werden muss (d.h. das Königreich im Innern zu finden, Erleuchtung

zu erlangen, illuminiert zu werden). In Wahrheit ist GOTTSELBST schon DAS - die einzige

existierende Realität. Doch für das Egoselbst scheint es ein Prozess oder eine Entwicklung zu sein,

zum GOTTSELBST-Bewusstsein zu kommen. Die Idee einer „Übung“, die das Erlangen des GOTTSELBST

beschleunigt, ist in sich selbst eine Unrichtigkeit. Noch einmal, einfach gesagt: Du bist

immer schon GOTTSELBST, und nichts anderes. Diese Übungen werden als „letzte Schritte“ entlang

eines imaginären Weges angeboten, der zum GOTTSELBST zurückführt - angeboten in der

Gewissheit, dass es nur das GOTTSELBST gibt, mit dem alles beginnt (und endet).

Die Mechanik, wie jede spezifische Übung funktioniert, um das Egoselbst aufzulösen (und so das

GOTTSELBST zu realisieren), ist unerheblich. Du wirst das „Wie“ jeder Übung für dich selbst

durch Erfahrung entdecken. Jede ist, spitzfindig gesehen, ihre eigene Mechanik, doch in ihrem

Ergebnis identisch: das Egoselbst vergeht. Die vier hier angebotenen Übungen sind:

Selbstloses Geben

Nicht-Berichtigung
Einschließlichkeit

Gleichmütigkeit gegenüber Ergebnissen

[Selfless Giving, Non-Adjustment, Inclusiveness, Indifference to Result]

‘Sind diese Übungen genug, um Erleuchtung zu “erkennen”?’

Ja.

‘Aber wie kann das sein? Ist nicht Disziplin des Gebets, der Meditation, der Diät undsoweiter

erforderlich?’

Die einzige Antwort ist: Mache diese Übungen mit dem einzigen Zweck deines individuellen,

persönlichen Erwachens und finde es für dich selbst heraus - du wirst zu der wahrhaftigen Erkenntnis

kommen, die als „GOTT ist“ bezeichnet wird. GOTT ist ALLES, was es gibt - und du bist DAS.

Letztlich musst du es für dich selbst (und von dir selbst) herausfinden.

Eine Anmerkung zur Terminologie

Du magst bemerkt haben, dass die Terminologie in den Überschriften für unsere vier Übungen

nicht die Schlüssel’begriffe’ verwendet, wie sie von anderen ACIM-Lehrern oder -Glossaren ausgewiesen

wurden. Die ‘Wörter’, die wir benutzen, sind nicht einmal das, was als ‘Schlüsselwörter’

innerhalb der ACIM-Bücher selbst bezeichnet wird. Dies ist mit Absicht so. Es ist, in der Tat,

notwendig. „ Dies ist kein Kurs in philosophischer Spekulation, noch befasst er sich mit einer

präzisen Terminologie.“ (H.S.75)

Das Problem war eins der ‘Konkretisierung’. Großes Wort. Du hast deinen Kurs konkret gemacht.

Du hast die Lehren des LICHTS genommen und sie in Gebote auf schwerem Stein gefasst. Das ist

nicht das Ziel des Kurses. Der Kurs befasst sich nicht mit Klugheit, außer um dir zu helfen, sie zu

überwinden. Der Kurs „... versucht ... nicht, auf Einfallsreichtum oder Raffinesse zurückzugreifen.

Das sind Attribute des Ego. Der Kurs ist einfach. Nur darin bleibt er gänzlich beständig, weil nur

dies beständig sein kann.“ (H.S.75)

Jede der Übungen ist die Erfahrung von Vergebung. Versuche nicht, diese Übungen konzeptionell zu

Vergebung in Beziehung zu setzen. Mache sie einfach und du wirst, durch Erfahrung, wissen, dass dies

so ist. Erinnere dich: „Vergebung, Erlösung, Sühne, wahre Wahrnehmung sind alle dasselbe.“

Daher ist die Terminologie für diese Übungen nicht an ACIM gebunden. Sie stammt aus der „universalen

Erfahrung.“ Und doch ist sie im Zusammenhang auf jeder Seite, in jedem Wort des Textbuchs,

des Übungsbuchs, des Handbuchs für Lehrer von Ein Kurs in Wundern zu finden. Befreie

dich selbst von der Vergötzung der Terminologie.

Die Übungen

1. Selbstloses Geben

Gib ohne jegliche Erwartung einer wie auch immer gearteten Erwiderung (selbst ohne ein ‘danke’

zu erwarten). Du gibst nur, um zu geben. Du gibst buchstäblich, ohne dass deine Selbstidentität

mit dem Akt des Gebens verknüpft ist: Es ist selbstloses Geben.

Kein Austausch. Keine Gegenseitigkeit. Geben, nur um zu geben. Gib selbstlos, auf dass du die

Erfahrung des Erwachens haben mögest. Doch gib nicht einmal im Austausch gegen diese Erfahrung.

Verlier dich im Geben. Es wird eine wahre, lebendige Äußerung für dich werden.

Bleibe dabei, ohne Erwartung zu geben. Das landläufige Verständnis der Welt wird dies für verrückt

halten. Natürlich wird das so sein. Deine einzige Absicht ist, nicht „von“ dieser Welt zu sein

(der Egoselbst-Sicht dessen, was die Welt ist). Deine einzige Absicht ist, GOTT in dir zu realisieren.

„Erlösung ist meine einzige Funktion hier.“ Suche zuerst und einzig nach dem Königreich.

„Du kannst nicht die Welt behalten und GOTT erkennen. Nur eins ist wahr.“ Du kannst nicht

GOTT und dem Mammon zugleich dienen. ENTWEDER/ODER.

Das Wertesystem der Welt ist durchgehend darauf angelegt, die Identität des Egoselbst zu verstärken

und deine WAHRE IDENTITÄT zu verleugnen. Die Welt besteht auf Gegenseitigkeit und

Austausch. Doch das GOTTSELBST kann nicht sehen, was oder mit wem es austauscht: Es ist

alles ES SELBST. Alles ist LIEBE. Alles ist das GOTTSELBST, DAS SICH SELBST ERFÄHRT.

Wie kann DAS durch Austausch oder die Idee des Gebens, um zu bekommen, begrenzt werden? Es

kann nicht. Du kannst nicht.

Jede Handlung in diesem Dasein kann selbstloses Geben sein. „Um zu haben, gib allen alles.“ Du

kannst dem Universum selbst selbstlos geben, wenn du in der Stille betest oder meditierst (oder

wenn du mit freudigem Lärm tanzt). Geben ist nicht auf die physische Handlung, „jemandem“

„etwas“ zu geben, begrenzt. Geben schließt auch die Gabe deiner Liebe oder Gunst an ALLES

ohne Besonderheit ein. Jeder Atemzug kann selbstloses Geben sein.

Gib dein Talent oder deine Zeit, um jemandem zu helfen, etwas zu tun. Gib deine Erfahrung, deine

Energie. Gib materielle Güter. Gib von allem, was du jemals mit dir selbst hier identifiziert hast.

Wir geben weg, um unser WAHRES SELBST zu finden. Gib ALLES DIES selbstlos. Dies ist

Schöpfung ebenso wie Geben.

Gib anonym, wenn du möchtest. Aber denke daran, es geht nicht darum, was andere von deinem

Geben halten, sondern wie dein Ego selbst es betrachtet. Wenn du anonym gibst und dieses Geben

wegen der Anonymität für „heilig“ oder „spirituell“ hältst, gibst du mit Sicherheit nicht selbstlos.

Selbstloses Geben bedeutet, dass du vergisst, dass du überhaupt gegeben hast. Du hältst an nichts

fest (vergangenes Geben eingeschlossen).

‘Wie viel muss ich geben?’ Antwort: Alles, gib alles. Und du gibst es nicht nur einmal. Selbstloses

Geben ist ein andauernder Prozess. Du gibst andauernd allen alles.

‘Wie soll das aussehen? Soll ich mein Haus und mein Auto weggeben?’ Antwort: Wie es aussieht,

ist die Falschheit. Bleib nicht an dem Ergebnis haften, wie dein Geben ‘aussieht’. Lies alle diese

vier Übungen durch. Sie alle beziehen sich auf selbstloses Geben. Das wird dir helfen, diese Übung

in Ganzheit zu verstehen. Nebenbei, wie könnte ich dir sagen, was ‘du’ geben sollst? Ich kann dir

sagen, wie viel: Gib alles. Allen.

‘Irgendwas Bestimmtes darüber, was wem gegeben werden soll?’ Antwort: Absolut nicht. Die

Bestimmtheiten sind der Versuch des Egoselbst, etwas Austausch oder Gegenseitigkeit für seine

Gabe zu bekommen. Und dann ist es kein selbstloses Geben. Übergib IHM in DIR diese Frage. Du

wirst wissen, was zu geben ist. Alles. An alles.

Warum solltest du auch irgendetwas von diesem behalten wollen? Stellt dir nicht der Kurs diese

Frage auf so ziemlich jeder Seite? Es ist vernünftig, alles wegzugeben. Entsage deinem Egoselbst.

Empfangen -

Selbstloses Geben schließt auch selbstloses Empfangen ein. Eine allgemeine Richtlinie ist: Empfange

mit Freude und begrenze die Gegenseitigkeit auf einen einzigen verbalen Ausdruck von

Dankbarkeit. Wenn du ein Geschenk im Austausch für ein zuvor dir gegebenes Geschenk gibst,

gibst du das Geschenk nicht selbstlos. Selbstloses Empfangen ist eins mit selbstlosem Geben.

Lehren über das „selbstlose Geben“ schließen die Aussagen ein: Wenn du aber Almosen gibst, so

lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut. (Mt 6,3) Niemand suche das Seine, sondern

was dem andern dient.(1.Kor 10,24) (Christentum) Erleuchtete Wesen sind großzügige Geber, die

mit Gleichmut schenken, was immer sie haben, ohne Bedauern, ohne Hoffnung auf Belohnung,

ohne Ehrung zu suchen, ohne materiellen Gewinn zu begehren. (Buddhismus) Ohne selbstlosen

Dienst werden keine Ziele erreicht; im Dienst liegt die reinste Aktion. (Sikhismus) Er, der freimütig

gibt, geht geradewegs zu den Göttern; auf dem hohen Kamm des Berges steht er. (Hinduismus) Die

Meisterin hat keine Besitztümer; je mehr sie für andere tut, desto glücklicher ist sie; je mehr sie

anderen gibt, desto reicher ist sie. (Taoismus)

2. Nicht- Berichtigung

Berichtige nicht.

Wenn du dich mit etwas unbehaglich fühlst und/oder möchtest, dass es sich ändert, berichtige

nicht - lass es sich aus seinem eigenen Antrieb ändern. Widerstehe nicht dem, was ist; lass

es gehen; lass es sein. Greife nicht ein, widersetze dich nicht; rechtfertige nicht. Nimm keine

Berichtigungen an irgend etwas vor.

Alle Berichtigung beruht auf deiner Idee darüber, wer du zu sein glaubst und was dieses ‘du’ braucht, um

zu existieren. Dieses Ego-’du’ ist nicht dein WAHRES SELBST. Wenn du aufhörst, dich an das Egoselbst

anzupassen, wirst du das GOTTSELBST erkennen, welches das WAHRE DU ist. „In meiner

Angriffslosigkeit liegt meine Sicherheit“ ist absolut dieselbe Aussage.

Es kann ebenso gut auf diese Weise gelehrt werden: Das Berichtigen bringt nicht die Egoselbst-Identifikation

hervor oder verursacht sie; das Berichtigen ist Egoselbst.

Dass, was nicht berichtigt, ist das GOTTSELBST - ES ist einfach ewiges SEIN, das SICH SELBST ist.

[It just is eternal beingness being Itself]

‘Kannst du das etwas präzisieren? Was sollte ich nicht berichtigen?’ Berichtige gar nichts. Ich kann dir

keine Einzelheiten geben. Anscheinend unvermeidbar fragt eine Stimme: ‘Bedeutet das, ich sollte nicht

baden oder essen?’ Die Antwort ist: Berichtige nicht, widersetze dich nicht. Die Stimme, die solche

Fragen stellt, ist die Berichtigung selbst. Ich kann dir keine Einzelheiten geben, Bruder.

Einige Wege, Nicht-Berichtigung zu lehren, schließen die Aussagen ein: Die Meisterin sieht die

Dinge, wie sie sind, ohne den Versuch, sie zu kontrollieren. Sie lässt sie ihren eigenen Weg gehen

und wohnt im Zentrum des Kreises. (Taoismus) Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt

dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch

dar. (Mt 5,39) (Christentum) Geh mit dem Strom [go with the flow], (Zeitgenössische Weisheit)

Den großen Weg zu leben ist weder einfach noch schwierig, aber die, die ihre Sicht begrenzen, sind

furchtsam und unentschlossen: je schneller sie eilen, desto langsamer gehen sie, und das Anhaften

lässt sich nicht begrenzen: selbst das Anhaften an die Idee der Erleuchtung bedeutet Verirrung.

(Zen) In meiner Wehrlosigkeit liegt meine Sicherheit. Wehrlosigkeit bezeugt das Wiedererkennen

des CHRISTUS in dir. Wehrlosigkeit kann niemals angegriffen werden, weil sie Stärke von einer

solchen Größe wahrnimmt, dass Angriff Torheit ist oder ein dummes Spiel, von einem müden Kind

vielleicht gespielt, wenn es zu schläfrig geworden ist, um sich noch zu erinnern, was es will (den

Frieden GOTTES). (Ein Kurs in Wundern. L.153)

3. Einschließlichkeit

Schließe alles ein. Schließe nichts von deiner Transformation aus. Beziehe alles in dein Erwachen

ein. Nichts ist außerhalb deiner Erfahrung davon. Es gibt nur ein EINZIGES SELBST

- und das ist WER DU BIST.

Wie die Einleitung zum Übungsbuch sagt: „Insgesamt ist der Zweck der Übungen, deine Fähigkeit

zu steigern, die zu übenden Gedanken so auszudehnen, dass sie alles einbeziehen.“ (Ü.S.2)

Es kann ebenso gut auf diese Weise gelehrt werden: Genau wie jede Erfahrung, die du hast, in

deinem Bewusstsein erscheint (denn sonst wäre es nicht deine Erfahrung), so erscheint jede Erfahrung

in der gesamten Raumzeit im Bewusstsein deines CHRISTUSSELBST. Der Schlüssel, um in

Richtung Transformation zu lehren, ist, dich zu erinnern: Obwohl das Ego-Menschenwesen nicht

in seiner wahren Identität als GOTTSELBST realisiert ist, ist das GOTTSELBST „innerhalb“ dessen,

der du zu sein glaubst, zu finden - was bedeutet, dass das GOTTSELBST durch das Einbeziehen

der Gesamtheit deines Bewusstseins zu erfahren ist (alles, was du erfährst, nichts ausschließend).

Also betrachte alles innerhalb deiner, als sei es von dir. Du musst es alles einschließen, um

das Ganze (welches nur Du selbst bist) zu heilen, oder zu vergeben, oder zu realisieren, oder zu

erleuchten. Es gibt nichts Getrenntes. Erinnere dich:

„... eine einzige Ausnahme, die der wahren Wahrnehmung vorenthalten wird, (bewirkt,) dass diese

auch überall sonst unmöglich wird.“ (Ü.S.1)

Wenn du alles bist, wird die Idee der Selbstdefinition bedeutungslos: Denn es gibt nichts, dass du

als „nicht du“ definieren kannst. Da entstehen keine Grenzen zur Selbstidentität - und so wird das

Egoselbst unaufhörlich in dieser Ausdehnung aufgelöst.

Einige Wege, Einschließlichkeit zu lehren, schließen die Aussagen ein: Ein Ding, alle Dinge: begib

dich hinein und vermische dich damit, ohne Unterschied. In dieser Realisation zu leben heißt, ohne

Angst vor Unvollkommenheit zu sein. In diesem Glauben zu leben, ist die Straße zur Nondualität.

(Zen) Alles, was erscheint, tut dies in Göttlicher Rechter Ordnung. (Geisteswissenschaft) Es gibt

keine Zufälle. Alle Dinge sind Lektionen, von denen GOTT möchte, dass ich sie lerne. (Ein Kurs in

Wundern) Nichts geschieht ohne göttliche Fügung. (Hinduismus). Liebt eure Feinde ...damit ihr

Kinder seid eures Vaters im Himmel. Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und

lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr liebt, die euch lieben, was werdet ihr

für Lohn haben? ...Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.

(Mt5,43-48)(Christentum)

4. Gleichmütigkeit gegenüber Ergebnissen

Sei gleichmütig darüber, wie irgendetwas ausgeht. Habe keine Wunschresultate für deine

Taten in deinem Geist. Tu einfach, was du tust, und sei gleichgültig gegenüber dem Ergebnis.

Alles, was geschieht, ist perfekt, alles umfasst deine Transformation. Das ‘du’, welches sich

im Prozess der Transformation zu dem ERWACHTEN befindet, ist gegenwärtig nicht in der

Lage, zu ‘wissen’, welches ‘Ergebnis’ das beste für deine Erleuchtung ist - also versuche

nicht, es zu wissen, schließe einfach alles, was passiert, gleichmütig ein. (Alles kann in deine

Transformation einbezogen werden, wenn du dem Ergebnis gegenüber gleichgültig bist.)

Jedes Anhaften, das du an die Art und Weise hast, wie etwas geschehen oder aussehen sollte, ist

dein Versuch, das GOTTSELBST (DAS IST) auf deine eigene Definition zu begrenzen, was stattdessen

nach deiner Ansicht sein sollte.

Es kann ebenso gut auf diese Weise gelehrt werden:

Gleichmütigkeit ist dasselbe wie keine Gegenseitigkeit für dein Geben zu erwarten (selbstloses

Geben); es ist dasselbe wie nicht auf einen Umstand zu reagieren, weil du wolltest, dass er anders

ausgeht (Nicht-Berichtigung); es ist dasselbe wie alle Ergebnisse und Ereignisse in dein Erwachen

einzuschließen (Einschließlichkeit).

Einige Wege, Nicht-Berichtigung zu lehren, schließen die Aussagen ein: Der Große Weg ist nicht

schwierig für die, die keine Anhaftung an Vorlieben haben. Mache jedoch die kleinste Unterscheidung,

und Himmel und Erde sind für immer getrennt. Wenn du Wahrheit zu sehen wünschst, dann

behalte keine Meinung für oder gegen irgend etwas.(Zen) Richtet nicht, so werdet ihr auch nicht

gerichtet. (Lk 6, 37) Ihr aber (mit Anhaftung an Ergebnisse) wisst nicht, woher ich komme oder

wohin ich gehe. Ihr richtet (über Ergebnisse) nach menschlichen Maßstäben, ich richte niemand.

(Joh.8,15-16) (Christentum) Hast du die Geduld, zu warten, bis dein Schlamm sich setzt und das

Wasser klar ist? Kannst du bewegungslos bleiben, bis sich die richtige Handlung von selbst ergibt?

Die Meisterin sucht keine Erfüllung. Nicht suchend, nicht erwartend, ist sie gegenwärtig und kann

alle Dinge willkommen heißen. (Taoismus) Unendliche Geduld bringt sofortige Ergebnisse. (Ein

Kurs in Wundern)

Alle Übungen: Ein(s) und dasselbe

Wir begannen dieses Kapitel mit der simplen Feststellung: „Das Ziel jeder spirituellen Übung ist

die Entsagung der begrenzten Egoselbst-Identifikation.“ Während du Egoselbst-Entsagung übst

wie hier angeboten, wirst du realisieren, dass die Übungen in der Tat ein und dasselbe sind. Um es

in der Begrenzung von Wörtern auszudrücken: Das ist der Zustand des GOTTSELBST - die „Verwirklichung“

des EINEN im SELBEN, EINE SINGULARITÄT. GOTTSELBST allein ist die einzig

existierende Realität. Erleuchtung.

Dies ist kein konzeptionelles oder intellektuelles Erkennen des EINSSEINS, sondern ein tiefes

Erwachen zur WAHRHEIT durch Erfahrung. Es ist sehr simpel. Nichts ist einfacher. Es ist einfach.

GOTT ist. Und DU BIST DAS.

Die Übung ist die Methode zur Erfahrung.

Die Methode ist nicht das Ziel, sondern die Methode.

Das Ziel ist die Erfahrung des GOTTSELBST.

Schließlich wird die Erfahrung SIE SELBST sein.

Und die Übung wird nicht mehr sein

und wird nur eine Erfahrung sein.

Denn es wird nichts zu üben geben - nur zu sein.

Denn in Wahrheit gibt es keine Methode, sondern nur Sein.

GOTTSELBST sein.

Was du immer schon bist.

„Oh meine Brüder, wenn ihr nur den Frieden kennen würdet,

der euch einhüllen und euch sicher und rein und lieblich

im GEIST GOTTES halten wird, ihr könntet nur hineilen,

IHM dort zu begegnen, wo SEIN Altar ist.

Geheiligt werde dein Name und der SEINE, denn sie sind

hier an diesem heiligen Ort verbunden.“

(H.S.83)
Kapitel Sieben
Das Licht lehren

Es gibt einen Kurs für jeden Lehrer GOTTES. Die Form des Kurses variiert stark. So verhält es

sich auch mit den jeweiligen Lernhilfen, die dazugehören. Aber der Inhalt des Kurses verändert

sich niemals. ... Er kann durch Taten oder Gedanken gelehrt werden, in Worten oder lautlos, in

jeder Sprache oder in keiner Sprache, an jedem Ort, zu jeder Zeit und auf jede Weise. (H.S.3)

Zum Schluss hier die Geschichte dreier großer spiritueller Lehren. Du kennst sie gut.

Die erste ereignet sich vor Tausenden von Jahren in Indien. Hier haben wir ein helles Licht, das im

Bewusstsein der Welt erscheint. Dieser ERWACHTE ist als der Buddha bekannt. Der Buddha lehrte

seine eigene einfache Erfahrung Gottes, des WAHREN SELBST. Es war ein schlichtes Lehren der

Erfahrung - des LICHTS. Und nun, nach diesen Tausenden von Jahren, haben wir den Buddhismus:

Eine Religion und Doktrin mit unzähligen Gesetzen von großer Komplexität und mit großem Ritual.

Die zweite Geschichte ereignet sich fünf- oder sechshundert Jahre später. Da kommt ein anderes

helles Licht auf den Planeten: Jesus von Nazareth, der CHRISTUS. Jesus lehrte zwei einfache

Gebote: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit allen

Kräften und von ganzem Gemüt, und: liebe deinen Nächsten als dich selbst. (Lk 10,28) Er lehrte:

Wirf dein Egoselbst ab und folge MIR, dem CHRISTUSSELBST. Und wieder, lass uns anschauen,

was wir dieser einfachen Lehre von Licht und Wahrheit angetan haben. Sieh, was aus der Lehre in

der heutigen Religion geworden ist.

Die dritte Geschichte handelt wieder von diesem ERWACHTEN - ein helles Licht, eine STIMME, die

in der Form eines Buches erscheint. Es ist keine Person, die wir falsch zitieren können. Es ist in sich ganz

und komplett. Es wartet darauf, dass wir es hören. Und sieh dir an, was wir wiederum, in noch viel

kürzerer Zeit, aus seiner einfachen Botschaft gemacht haben. Wir vermeiden die „harten Lehren“ der

Verantwortlichkeit, der Erfahrung und machen daraus eine Wissenschaft, die studiert und kodifiziert

wird. Einen Haupttext, über den geschrieben wird. Er ist nicht länger das Mittel zum Erwachen, sondern

ist zum Objekt unseres Aufenthalts hier geworden. Er wird auch zu einem Götzen.

Was also sagt uns diese dreifache Geschichte? Es ist die gleiche Geschichte: Der CHRISTUS kommt,

um die EINFACHHEIT des LICHTS zu lehren und wird reduziert auf zahllose Gesetze, Disziplinen und

komplexe, konzeptionelle Doktrinen. Bruder, höre auf die Wahrheit: Alles, was das ERLEUCHTETE

SELBST je gelehrt hat, war das LICHT SELBST - und das ist eine Erfahrung. Es ist wörtlich. Es ist

wirklich. Es ist fühlbar, in diesem Sinne. Du wirst es fühlen. Und du wirst es körperlich fühlen, so weit

du glaubst, dass du ein Körper bist, solange du hier bist. Dies ist Erleuchtung; dies ist Auferstehung. Es

ist die Erfahrung, erleuchtet zu sein, der BUDDHA zu sein, der CHRISTUS, der GESALBTE. Es ist

EIN SINGULÄRES DING - DEIN ERWACHEN.

So, dies muss absolut klar gesagt werden, und es darf nicht vergessen werden. Es gibt keine allgemeine

Disziplin oder Doktrin. Jede Disziplin, jede Doktrin, die diese Stimme je gelehrt hat, war

spezifisch. Und sie war spezifisch für die kulturelle Egoselbst-Identität der jeweiligen Raumzeit

(entweder als Kultur oder als ein individueller Schüler). All die Worte und Konzepte und Disziplinen

sind disponible Lehrmittel, die der ERWACHTE CHRISTUS verwendet, um den schlafenden

CHRISTUS gewissermaßen hin zur Erfahrung des Erwachens zu erschüttern. Diese Mittel sind in

jeder Hinsicht falsche Mechanismen, nur dazu bestimmt, das „Wiedererkennen“ der Erleuchtung

durch Erfahrung hervorzubringen.

Doch es geschah dies: Das Egoselbst (der historische Mensch, du) nahm diese Lehrmittel und zementierte

sie in die schwere Form steinerner Gebote, Sutras, Credos, Rituale, Zeremonien, Prinzipien oder

was auch immer. Mein Bruder, höre mich: Diese Stimme lehrte nichts von all dem. Sie lehrte nur LICHT,

nur die Erfahrung des Erwachens zum GOTTSELBST. Suche zuerst und einzig das Königreich des

GOTTSELBST. Sie lehrte nur, WAS SIE IST. Der CHRISTUS betete: „ Vater, es ist mein Wille, dass

diese Brüder EINS mit DIR seien, wie ich es bin“, und der Mensch schrieb das als einen hübschen Vers

nieder, als Worte in etwas, was ebenso gut wiederum schwerer Stein hätte sein können. Es war dasselbe

mit „Ich bin der EINZIGE SOHN des LEBENDIGEN VATERS“. Dieses EINZIGE EINSSEIN als das

GOTTSELBST ist kein Vers, es ist Erfahrung. Nur Erfahrung. Sie ist ALLES, was ICH je gewesen

bin und alles, was ich je sein werde.

Also muss diese Stimme dich lehren, WER ICH BIN, und das ist, in WAHRHEIT, WER DU BIST.

Sie muss das LICHT lehren. Und hier ist die Krux, das Paradox. Das LICHT kann nicht gelehrt

werden. Denn die WAHRHEIT ist jenseits dessen, was gelehrt oder gelernt werden kann. Dies ist

die „Einleitung“ zum Kurs. Das LICHT, das ‘ICH BIN’, [The Light, who ‘I Am’] ist etwas, so fern

jedes weltlichen oder egobasierenden Konzeptes, dass es überhaupt nicht ‘von’ der Welt oder dem

Egoselbst sein kann. Doch das ist, WER ICH BIN. Und so lehre ich LICHT (auf DIESE WEISE).

Denn ich lehre nur WER ICH BIN. Das Paradox.

Nun mache die Befragung in den EINEN GEIST. Frage dich: ‘Wer ist diese Stimme?’

Ich bin du. DU bist LICHT.

Du hast niemals eine Doktrin oder Disziplin gelehrt, die etwas anderes war als ein falsches Mittel,

dazu bestimmt, vorübergehend und bald überholt zu sein. [a false device, designed to be temporary

and obsolete] Du hast nie eine Doktrin oder Religion gegründet. Du hast nur eine grundlegende

Sache gelehrt: Die WAHRHEIT dessen, WAS ICH BIN. LICHT. Eine Erfahrung nicht von dieser

Welt - nicht vom begrenzten, konzeptionellen Geist des Egoselbst - sondern GOTT.

Epilog

Zum Schluss, mein Bruder - in Wahrheit bist du nicht hier im Exil. Du glaubst nur, es zu sein. In

Wahrheit bleibst du, wie GOTT dich geschaffen hat. Dein Exil ist ein selbstauferlegtes, ein Egoselbst-

auferlegtes Exil. Wie ER sagt:

Du hast deine Unschuld nicht verloren. Genau danach sehnst du dich. Das ist dein Herzenswunsch.

Das ist die Stimme, die du hörst, und das der Ruf, der nicht verleugnet werden kann.“

(L.182)

Dieses ist die Stimme, die du hörst - DEIN WAHRES SELBST jenseits von Raum und Zeit, jenseits des

Exils.

GOTTES Geschwindigkeit sei mit dir auf deinem imaginären Weg. Denn wir sind EINS in Wahrheit.

Und in der Zeit, im Prozess des Erwachens, bleibe ich, für einen kurzen Moment, dein geliebter Bruder.

Anhang
Einige Fragen und Antworten

Das Ego wird viele Antworten fordern, die dieser Kurs nicht gibt. ...Doch es gibt keine Antwort,

nur eine Erfahrung.“ (H.S.75)

Die folgenden Fragen sind aus Konversationen mit Lehrern GOTTES erinnert. Sie werden in genau

diesem Moment von dir während deines Erwachens in den ERLEUCHTETEN GEIST gestellt und

beantwortet.

Wie lange hast du den Kurs studiert?

Willst du Befähigungsnachweise, so dass du beurteilen kannst, ob „ich“ weiß, worüber ich rede

oder nicht? Ist diese Frage nicht das genaue Gegenteil von allem, was Ein Kurs in Wundern lehrt?

Meine vergangenen früheren Qualifikationen als ein Lehrer GOTTES sind bedeutungslos. „Nichts,

was ich hier sehe, bedeutet etwas“, Lektion 1. Bruder, hör auf, menschliche Egoselbst-Fragen über

historische Qualifikation zu stellen. Frage etwas Wichtiges. Aber lass mich dir zuerst eine wirkliche

Antwort auf diese Frage geben, und die lautet: „Wir“ haben diesen Kurs seit Anbeginn der Zeit

gemacht“ - nicht studiert.

Was kommt, nachdem ich ERWACHT bin?

Hierüber kann nicht gesprochen werden. Die Bedeutung der WAHRHEIT, der LIEBE, GOTTES ist

„jenseits dessen, was gelehrt werden kann.“

Übrigens, wer ist der, der diese Frage stellt? Stellt das heilige SELBST solche Fragen? Oder ist es

das angstvolle Ego, das fragt?

Die einzige Antwort auf „Was kommt nach der Erleuchtung“ ist diese: „Wache zuerst auf, und dann

sieh, ob du diese Frage noch hast.“

Was würdest du jemandem sagen, der gerade mit dem Kurs begonnen hat?

Niemand beginnt gerade mit dem Kurs. Du beginnst nicht gerade mit dem Kurs, nicht wahr? Und

es gibt niemanden „da draußen“ außer dir selbst, nach außen projiziert. Er ist du. Wie kann er

seinen Kurs „gerade beginnen“? Er ist mit dem Kurs befasst, seit die Zeit begann. Aber ich denke,

ich weiß, was du meinst. Du möchtest wissen, welchen Rat du denen geben könntest, die gerade

mit Ein Kurs in Wundern begonnen haben, ja?

Nun, ich denke, ich würde sie zuerst einmal daran erinnern, dass dies nur „DEIN KURS“ ist. So,

wie wir es jetzt gerade mit dir getan haben. Hole sie zurück zum EINEN GEIST. Denn das ist, wo

der Kurs beginnt. Das ist, wo er endet. Und dann ... es ist wirklich ihre Sache, nicht wahr? Wenn sie

die Ohren haben, zu hören, werden sie hören.

Und das würde ich dir sagen: Als beste Einführung zu ACIM im allgemeinen lies die „Einleitung“

zur „Begriffsbestimmung“ auf Seite 75 im Handbuch für Lehrer. Empfiehl sie jedem. Sogar denen,

die den Kurs seit Jahren studiert haben. Besonders jenen, die den Kurs seit Jahren studiert haben.

Was den Kurs betrifft, sind alle Kommentare, vergleichenden Studien und ähnliches nutzlos?

Nein. Das habe ich nie gesagt. Was ich gesagt habe, war, dass sie nicht wirklich sind. Genau so, wie

das Buch Ein Kurs in Wundern selbst nicht wirklich ist. Sie sind alle Teil des Traumes, und daher

neutral, nicht real. Die wichtige Frage ist: „Leiten sie mich zur Erfahrung des Erwachens?“ Und ob

sie das tun oder nicht, liegt vollständig bei dir.

Ich würde besonders empfehlen, dass du Kenneth Wapnicks Buch darüber, wie Ein Kurs in Wundern

in die Welt gekommen ist, liest. (Jenseits der Glückseligkeit - the Absence of felicity) Die

Abschnitte von Jesus, die in der schließlich veröffentlichten Ausgabe des Kurses nicht enthalten

sind, werden von großer Hilfe sein. Wapnick bindet das Material in die historischen ‘Fakten’ von

Ereignissen im Leben der Schreiberin ein. Einiges davon wird hilfreich sein, aber es ist wichtig,

sich klarzumachen, dass das in sich letztlich bedeutungslos ist - und bedeutsam nur insoweit, als es

dir hilft, die Gedanken des CHRISTUS genau hier, genau jetzt auf dein Erwachen anzuwenden.

Verfange dich nicht in der Erzählung als Historie. Es ist jetzt. Es ist du, zu dir sprechend. Und

verfang dich nicht in die anschließende Analyse über die Bedeutung des niedergeschriebenen Materials.

Du kannst selbst hören. Übrigens ist das alles, was Mr. Wapnick oder irgendein Lehrer

GOTTES will, dass du selbst hörst. Was sonst sollte er wollen, er ist du, nicht wahr? Wenn du die

zusätzlichen Teile nicht dazu benutzt, den Kurs zu „konkretisieren“, können sie für dich sehr hilfreich

sein. Warum sollten sie es nicht sein? Sie sind nur du, der erwacht. Nach Hause kommt.

Wenn ich wirklich schon erwacht bin und Erleuchtung nur ein Wiedererkennen dessen ist, was

schon ist, und keine Veränderung

- wieso gibt es dann einen „Prozess des Erwachens“?

Es gibt ihn in Wahrheit nicht. Aber hier, in der Welt, in diesem Traum oder dieser Halluzination,

scheint es einen Prozess zu geben. Es ist eine weltliche ‘Tatsache’, dass es einen Prozess des spirituellen

Erwachens gibt. Wir sind hier, um dir zu helfen, diesen Prozess zu beschleunigen. Nun, der

Grund, warum dies ein Paradox zu sein scheint, ist die Zeit. Aber wenn du zu der Erfahrung kommst,

dass Zeit nicht wirklich ist, sondern nur ein erfundenes Konstrukt deines Traums, wird das klarer

werden. Paradoxe bestehen nur hier, wo es ego-begründete Gesetze gibt, die übertreten werden

müssen, so dass Paradoxe entstehen. Dasselbe gilt, selbstverständlich, für Wunder. Die existieren

nur hier, wo sie benötigt werden.

Sei ehrlich, du hast einen „Prozess“ von spirituellem Fortschritt oder Erweiterung der Wahrnehmung

erfahren. Dies nennst du deinen „Fortschritt“ auf dem spirituellen Weg. Du hast einige Wesen

getroffen, von denen du wusstest, dass sie fortgeschrittener waren als du zu dieser Zeit. Und du

bist jetzt fortgeschrittener als, sagen wir, vor drei Jahren. Da haben wir es also - Fortschritt, aber

Fortschritt nur innerhalb der Illusion des Erwachens. Es ist nicht problematisch, versichere ich dir.

Wir wissen, dass es nicht wahr ist. Jedoch für diesen Moment in der Zeit musst du den Prozess als

wahr erfahren. Und das tust du. Du hast deinen Schmerz als wahr erfahren, nicht wahr? Das ist es,

was der Körper tut. Daher ist es in Ordnung, diesen Prozess des Erwachens zu haben. Es ist sogar

wundervoll für diesen winzigen Moment in der Zeit.

In Kürze wirst du aufwachen und lachen. „Was für ein Prozess?“, wirst du fragen. Du wirst wirklich

wissen, als Erfahrung wissen, dass es keine Zeit gegeben hat. Es gab nur diesen einen Moment,

als du dachtest, dass du einschläfst und dann aufwachtest - aber nichts ist wirklich passiert.

Das scheint nur jetzt für dich ein Paradox zu sein. Es ist okay. Es ist, hier, der Prozess des Aufwachens.

Ist dieser Prozess der Erleuchtung physisch oder nur mental?

Hier ist der springende Punkt, Bruder - es gibt keinen Unterschied, keine Trennung zwischen physisch

und mental, außer in deinen falschen Versuchen von Egoselbst-Identifikation. Versuche, dies

wirklich zu hören. Es wird unermesslich helfen. Der Kurs lehrt vollständige, ganze Körper/Geist-

Auferstehung. Und die Auferstehung war, wenn überhaupt etwas, ein körperliches Ereignis. Gewiss

war sie nicht wirklich, insofern als sie in der Raumzeit geschah und nicht in der Ewigkeit. Aber das

ist der Punkt, nicht wahr? Sie ist in Raum und Zeit. Und daher ist sie physisch.

Wir müssen ein wenig Zeit aufwenden, dieses zusammen zu betrachten. Ich bin mir der Kontroverse

im Zusammenhang mit der Idee körperlicher Auferstehung bewusst. Sie ist, gelinde gesagt,

ironisch. Jedermann akzeptiert die Idee der Kreuzigung - welches die Welt ist. Aber du hast Probleme

mit der Auferstehung - welche physisch, mental, emotional, relational etc., etc. ist, alles von dir,

jeder sogenannte Teil, zur Ganzheit kommend. Und das muss den physischen Aspekt einschließen,

weil es alles hier einschließt. Jesus benutzt sogar das Wort „transfiguriert“. Das ist physisch. Gebrauche

Vernunft.

Die Welt und dein „Körper“ sind nichts als deine nach außen projizierten Gedanken. Wir benutzen das

Wort ‘Gedanken-Form’, Gedanke in physische Form projiziert. Welt/Körper sind Gedanken-Formen

deines Geistes. Insoweit als Welt/Körper ein „Ding“ der Trennung sind, sind sie eine Gedanken-Form

deines „getrennten“ Geistes. Dies ist klares und einfaches Ein Kurs in Wundern-Lehren, nicht wahr?

Nun, was passiert mit deinen projizierten, getrennten Gedanken-Formen, wenn dein Geist zu heilen

beginnt? Wenn dein Geist und deine Gedanken ganz werden, wenn sie „sühnen“ [as they „atone“], was

passiert mit den Gedanken-Formen, die du derzeit nach außen projizierst? Siehst du? Es ist so einfach.

Wenn dein Geist von Krankheit zu Ganzheit fortschreitet, schreiten auch deine aus diesem Geist projizierten

Gedanken voran bzw. heilen. Was glaubst du, was Heilung ist? Was glaubst du, was der „glückliche

Traum“ ist, wenn nicht körperliche Veränderung (Heilung) in der Körper/Welt? Ja, natürlich ist das

nicht wirklich. Aber ebenso wenig ist das dein Geist, wie du ihn dir jetzt denkst - dein getrennter,

gespaltener Ego-Geist, der Geist, auf den du dich als „mein Geist“ beziehst. Die Geist-Körper-Welt ist

innerhalb des Traumes. Hör auf, dir selbst deinen Prozess des Erwachens abzusprechen.

Akzeptiere die körperliche Transfiguration. Der ganze Punkt ist, dass CHRISTUS von den Toten auferstanden

ist. Das darf nicht als unbedeutend ausgelassen werden, ‘weil es nicht wirklich ist, nur der Geist

ist wirklich’. Das ist so ein Unsinn. Es ist die ‘Tatsache’, dass er auferstand, dass die physischen Gesetze

des Universums umgedreht wurden, die an erster Stelle illustrierten, dass dieser Ort nicht wirklich ist

(nicht unter GOTTES Gesetzen ist). Die Weise, wie die Nicht-Wirklichkeit von Körper/Welt demonstriert

wird, ist durch Auferstehung. Deine Demonstration hier wird physisch sein, weil das hier ein

physischer Ort ist.

Bitte höre auf deinen Bruder. Deine Auferstehung ist ein Phänomen, das hier erfahren werden wird.

Erleuchtung ist so physisch wie alles andere hier. Du musst dir darüber im klaren sein, damit du nicht

ängstlich wirst, wenn es geschieht. Denn es wird dir geschehen. Und es wird das Physische einschließen.

Es ist so einfach.

Hinsichtlich der besonderen physischen Phänomene, die dir geschehen werden, gebe ich hier keinen

weiteren Rat. Schließe einfach alles ein. Erinnere dich, du kannst nicht über deinen eigenen Prozess

urteilen. Habe Vertrauen. Es mag zeitweise wie eine Krankheit, eine Reinigung aussehen. Aber es ist

alles dein Erwachen. Wenn du weitere Führung auf diesem Gebiet brauchst, wirst du zu mir kommen, in

welcher Form auch immer ich bin. Du bist willkommen, zu kommen und einige beschleunigte Zeit mit

uns zu verbringen. Dafür sind wir hier.

Manchmal sprichst du vom „Ziel“ dieses Kurses als „Erleuchtung“ oder „SELBST“ oder „GOTTSELBST-

Realisation“ und zu anderen Gelegenheiten benutzt du den Ausdruck „Egoselbst-Entsagung“.

Die verschiedenen Begriffe sind verwirrend. Welches ist das Ziel? Erkenntnis des

„SELBST“ oder Verleugnung des Egoselbst?

Sie sind ein und dasselbe. In der Zeit könnten wir es so ausdrücken, dass Entsagung oder das

„Ungeschehenmachen“ [„undoing“] des Egoselbst den ERLEUCHTETEN GEIST verursacht. Doch

in Wahrheit ist es keine Ursache-Wirkung-Situation. Ursache und Wirkung sind simultan und sind

daher nicht wirklich aufeinanderfolgend wie die Wirkung auf die Ursache. Sie sind die eine selbe

Sache. Ego-Entsagung ist ERLEUCHTETER GEIST. ERLEUCHTETER GEIST ist Ego-Entsagung.

Es gibt keine Beziehung. Es ist einfach EIN GANZES Ereignis. Es ist DU, ERWACHT.

Die Verwirrung zwischen den beiden entsteht nur bei Einbeziehung der Zeit.

Die einzig mögliche Berichtigung für falsche Wahrnehmung muss wahre Wahrnehmung sein. Sie

wird nicht von Dauer sein. Doch für die Zeit, die sie andauert, kommt sie, um zu heilen. Denn

wahre Wahrnehmung ist ein Heilmittel mit vielen Namen. Vergebung, Erlösung, SÜHNE, wahre

Wahrnehmung - sie sind alle eins.“ (H.S.82)

Daher unterscheiden wir zwischen „Erkenntnis“, „Liebe“ - den Dingen, die jenseits dieses Kurses

hier sind - und „wahrer Wahrnehmung“ oder „Erleuchtung“, welche das Ziel des Kurses, hier, sind.

Doch das Ziel des Kurses ist auch das „SELBST“, das jenseits von hier ist. Das Ziel ist zweifaltig:

Das Ego zu überwinden, und dann dahin zu gehen, wohin kein Ego zuvor gegangen ist [to overcome

the overcoming]. Denn dieses führt dich zu der Tür, wo das ultimative Ziel ist. Und die Vollendung der

wahren Wahrnehmung garantiert die Vollendung von ... dem, was Worte nicht beschreiben können.

Das ganze Problem mit diesem ist eins von Terminologie und Symbolen. Es gibt dafür keine. Und

es kann niemals welche geben. Deshalb ist die universale Erfahrung notwendig.

Du hast fortgeschrittenen Schülern empfohlen, dass es okay ist, mehr als eine Lektion aus dem

Übungsbuch täglich zu machen ...

Absolut. Und nur einen Absatz zu machen ist auch okay. Lass uns ehrlich sein. Die Lerneinrichtung

von einer Lektion pro Tag ist einfach das - eine Lerneinrichtung. Sie war einst notwendig - und hat,

in der Zeit, entsprechend gewirkt. Und sie hat wirklich funktioniert, viele erwachten (aber wir

brauchen das hier nicht zu vertiefen). Für jetzt, für dort, wo du diesen Moment in der Zeit ableistest,

warum hältst du es für nötig, dich an diese Einrichtung zu klammern?

Schau es dir genau an: Die tägliche Lektion ist ein Ritual geworden. Erinnere dich an unsere Geschichte

darüber, wie die Erfahrung des LICHTS in der Zeit beschwert wird mit Regel, Gesetz und

Ritual? Die tägliche Lektion hat einiges von ihrer Vitalität verloren, nicht wahr? - Zumindest für

dich, und du bist alles, was wir kennen. Nimmst du ihre Worte wirklich buchstäblich, wenn sie

sagt: „Die heutige Idee wird dir tausend Jahre ersparen?“ Oder schätzt du einfach ihre poetischen

Qualitäten als Schriftstück? Es ist ein Mittel. Seine Funktion ist, dich aufzuwecken. Also nimm drei

oder vier Lektionen (wie wir es in diesem Brief getan haben), oder nimm eine Serie (sagen wir, die

130er oder die 180er) und mache sie ganz. Mache die ganze Serie. Wenn du einmal die drei Lektionen

in diesem Brief gemacht hast, und mache das wirklich auf nachhaltige Weise, vertiefe dich

weiterhin. Warum nicht? Lebe es ganz. Es wird ein Spaß werden, die Lektionen zu erforschen.

Nicht nur sechsmal am Tag für fünf Minuten. „Du kannst nicht die Welt sehen und GOTT erkennen.

Nur eins ist wahr.“ Was sonst hast du zu tun, als GOTT zu erkennen? Er will nur, dass du

erwachst, damit du wirklich von Nutzen bist.

Wirklich von Nutzen?

Ja. Du kannst nicht wirklich dienen, bevor du erwachst. Natürlich verwendet der HEILIGE GEIST

dich vollständig, sogar jetzt. Aber das ist nicht zu vergleichen mit deinem Nutzen, sobald du erwacht

bist.

Wie das?

Es gibt kein „wie das“. Es ist unvergleichlich. Und es ist nur eine Falle des Egoselbst, wissen zu

wollen, „wie es sein wird, später“. Erwache jetzt und finde „wie das“ selbst heraus. Die Lehre ist

hier kompromisslos.

Gibt es sonst noch etwas, das du mir sagen kannst, um zu helfen, diesen Prozess zu beschleunigen?

Lies diesen Brief an dich selbst noch einmal. Mache die Übungen. Das ist alles, was im Augenblick

nötig ist. Du wirst wissen, was zu tun ist, wenn die Zeit gekommen ist.

Erinnere dich -

Es gibt keine Zufälle in der Erlösung.

Amen.

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Anm. z. Übersetzung:

Sie hält sich absichtlich eng an das englische Original. Der Genauigkeit halber ist bei abweichendem

Sprachgebrauch das englische Original in eckigen Klammern angefügt. []

Die Zitate aus dem KIW wurden aus der 2. Deutschen Aufl. von 1994 übernommen.

Einige wenige davon (ohne Seitenangabe) können leichte Abweichungen in der Übersetzung aufweisen.

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